Das Leben der Prämonstratenser gründet auf vier Säulen:

communio [ Gemeinschaft ]

Wir Prämonstratenser leben in Gemeinschaft. Ganz bewusst entscheiden wir uns für ein Leben des Mit- und Füreinanders.
Gemeinschaftlich Leben heißt für uns den Alltag miteinander zu teilen in Wohnen und Essen, Beten und Arbeiten, miteinander reden und suchen, fragen und ringen, miteinander teilen und feiern, einander helfen und Freund sein, gemeinsame Wege zu Gott und zu den Menschen suchen, sich auszutauschen und Konflikte gemeinsam durchzustehen.
Wichtige Elemente unseres Gemeinschaftslebens sind unsere gemeinsamen Gebetszeiten, die gemeinsamen Essenszeiten und die abendliche Rekreation (Erholung). Gemeinsame Ausflüge stehen dabei ebenso auf dem Programm, wie private Unternehmungen.

contemplatio [ Gebet ]

Ein Geistliches Leben zu führen heißt für uns Prämonstratenser unser ganzes Leben an der Bibel zu orientieren, in Psalmen und Liedern Gott zu loben durch das Chorgebet, in der Feier der Eucharistie Jesus Christus als die Mitte unserer Gemeinschaft zu suchen und im persönlichen Beten und Meditieren das eigene Leben immer wieder vor Gott zu bringen und zu überdenken. In unseren gemeinsamen Exerzitien, sowie den Recollections-Tagen (Besinnungstagen) nehmen wir uns eine Auszeit aus der Hektik des Alltags, um unseren Glaubensweg zu bedenken und uns wieder für unsere Aufgaben zu stärken.Die eigene Form der Spiritualität ist dabei immer Grundlage für alle gemeinschaftlichen Formen des Gebetes.

actio [ Arbeit ]

Prämonstratenser-Sein heißt, sich als Seelsorger von Gott und den Menschen in Anspruch nehmen zu lassen. Gemäß dem Leitwort unseres Ordens „zu jedem guten Werk bereit“ stellen wir uns den Sorgen und Nöten der Menschen, nehmen teil an ihrem Leben, versuchen mit ihnen die Zeichen der Zeit zu verstehen und machen uns mit ihnen gemeinsam auf den Weg zu Gott.
In den vielfältigen Aufgabenbereichen der Pfarrseelsorge, der Sonderseelsorge, der Jugend- und Erwachsenenbildung, sowie im kulturellen Engagement bringt sich jeder Mitbruder entsprechend seiner Fähigkeiten und Talente ein.

stabilitas loci [ Beständigkeit ]

Das Leben in „stabilitas loci“, der beständigen Bindung an einen Ort, heißt für uns Prämonstratenser lebenslang in einer konkreten Klostergemeinschaft, in einem bestimmten Lebensraum zu leben, dabei die Liebe zu einer Region und ihren Menschen zu entdecken um so zu bewahren und langfristig für die Umgebung zum geistlichen Strahlzentrum zu werden.
Durch die Bindung an ein konkretes Kloster werden wir Teil der Geschichte des Klosters und des Ortes und führen so das fort, was unserer Mitbrüder durch Jahrhunderte aufgebaut haben. Verwurzelt in unserer Region und verwurzelt in unserer ganz konkreten Geschichte, leben wir weiter, was uns anvertraut wurden.