Januar
Mit dem Bild des Kartenspiels versuchte Abt Hermann Josef beim Neujahrsempfang der Gemeinde am 1. Januar nach dem Festgottesdienst die Wünsche für das neue Jahr nahe zu bringen, ist doch das Schafkopfspiel und mehr noch das Watten oder Grasoberln im Bayerischen Wald sehr beliebt. Daraus entwickelte er ein paar Gedanken: Wie wird es gemischt sein, das Kartenspiel dieses neuen Jahres, das Kartenspiel meines Lebens, das Kartenspiel der Geschicke und der Geschichte? Was werden wir für ein Blatt in die Hand bekommen, was wird uns zugewiesen? Die Karten für unsere Klostergemeinschaft waren in diesem Jahr wieder bunt gemischt. Ganz unterschiedliche und verschiedene Ereignisse haben uns geprägt. So war es für unsere Gemeinschaft eine Ehre, dass Bischof Egon Kapellari mit einigen seiner Priestern aus dem Bistum Graz-Seckau am Sonntag, den 16. Januar dem Klostergottesdienst als Hauptzelebrant vorstand. Gleichzeitig konnte ihm Abt Hermann Josef zu seinem 75. Geburtstag gratulieren, den er in den Tagen zuvor begangen hatte.
Februar
Geprägt war dieses Jahr sicher vom Baubeginn unseres Erweiterungsbaus an das alte Klostergebäude. Am 17. Februar gab P. Andreas zusammen mit dem Architekten Herrn Weny, der die Bauleitung vor Ort hat, einen Ein- und Überblick über das gesamte Bauvorhaben. Zu dieser Informationsveranstaltung waren besonders die Anlieger und die Bewohner der Gemeinde Windberg geladen. So konnten sie ihre Fragen zum Bau einbringen. Es gab dann aber leider noch einige Verzögerungen bis schließlich der Spatenstich am 2. Juni erfolgen konnte.
März
Am 11. März wurde P. Patrick in sein Amt als Militärpfarrer in Bogen, Freyung und Feldkirchen feierlich eingeführt. Abt Hermann Josef und Fr. Rupert nahmen als Vertreter der Klostergemeinschaft an dieser Feier in der Standortkirche in Feldkirchen und dem anschließenden Festakt teil.
Mit den Filmexerzitien "Stimme mich auf deinen Tod, du spielender Gott" hat unsere Klostergemeinschaft Neuland betreten. Heuer waren es keine Vorträge, sondern hochwertige Filme, die Einzelreflexion und der Austausch darüber, die die persönliche Betrachtung anregten. Diese Exerzitien, die vom 14. bis 18. März im Haus Werdenfels durchgeführt wurden, gestalteten Pfarrer Günther Lesinski und Johannes Holz. Für alle Mitbrüder aus den Gemeinschaften von Windberg, Roggenburg, Speinshart und Freising waren es fruchtbare und geistliche Tage.
Ein sehr erfreuliches Ereignis war die Einkleidung des Diplom-Theologen Johannes Biebl aus Kollnburg. Am Freitag, den 25. März, empfing er im Rahmen einer Pontifikalvesper aus der Hand von Abt Hermann Josef das weiße Ordenskleid und erhielt den Ordensnamen Fr. Felix. Das Hochfest der Verkündigung des Herrn war dafür ein geeigneter Anlass, zumal im alten Abteisiegel diese biblischen Szene der Verkündigung des Engels Gabriel an Maria dargestellt war und sie heute den Abtsstab schmückt, den Generalabt Thomas 1994 hat anfertigen lassen und den er seinem Nachfolger übergeben hat.
April
Mit dem 31. März begann in unserer Kanonie die turnusgemäße Visitation, die alle 6 Jahre vor einem Generalkapitel durchgeführt wird. Prof. Dr.
Ulrich Leinsle aus dem Stift Schlägl und Prior Rudolf Hein aus der Abtei Hamborn führten mit jedem Mitbruder aus Roggenburg und Windberg ein persönliches Gespräch über das Gemeinschaftsleben und den damit verbundenen Fragen. Den Abschluss bildete am Samstag, den 9. April, ein gemeinsames Kapitel in Windberg, bei dem das Schlussprotokoll verlesen wurde. Abt Hermann Josef dankte den Visitatoren für die gute Atmosphäre und die konstruktiven Gespräche und Anregungen.
Herausragend war für die Roggenburger Klostergemeinschaft sicher die Fernsehübertragung der Osternachtfeier des Bayerischen Rundfunks, die am 23. April live ab 21.00 Uhr gesendet wurde. Der festlich gestaltete Gottesdienst mit Abt Hermann Josef als Hauptzelebranten fand große Beachtung unter den Zuschauern, was an den zahlreichen Rückmeldungen und Reaktionen ersichtlich war. Nach 2006 in Windberg war dies schon die zweite Osternachtfeier, die der BR aus einer unserer Klosterkirchen übertragen hat.
Mai
Ein weiteres großes Ereignis im Priorat Roggenburg war der festliche Abschluss des ersten Bauabschnitts der Klostersanierung. Mit der Weihe des Altares im neu renovierten Kapitelsaal des Klosters, der als Hauskapelle und Gebetsraum der Gemeinschaft fungieren soll, fand dieses Fest ein sichtbares Zeichen. Im Beisein vieler Freunde und Gönner des Klosters weihte Abt Hermann Josef am Freitag, den 20. Mai, im Auftrag des Bischofs von Augsburg den Altar und segnete den Ambo samt Tabernakel.
Am Sonntag, den 22. Mai, lud Abt Hermann Josef wie in jedem Jahr die Mitbrüder und Mitarbeiter zum Namenstagsessen ein. Im Burggasthof Hauptmann in Kollnburg fand man sich nach einer in der Klosterkirche vorausgehenden Vesper zu einem gemütlichen Beisammensein ein.
Juni
Nach einiger Verzögerung konnten wir am Donnerstag, den 2. Juni den offiziellen Spatenstich für den Erweiterungsbau setzen. Im kleinen Kreis von Ehrengästen und Mitbrüdern aus Schlägl bat Abt Hermann Josef um Gottes Segen für ein gutes Gelingen des Bauvorhabens.
Höhepunkt des Jahres aber war die Priesterweihe von Fr. Rupert am Samstag, den 11. Juni in der Klosterkirche in Windberg, die Bischof Frans Daneels OPraem aus Rom vorgenommen hat. Vorangegangen war am Freitag, 10. Juni, eine Recollectio mit Spiritual Dr. Josef Graf aus dem Priesterseminar Regensburg, der uns auf den Weihetag anhand der Weiheliturgie spirituell einstimmte. Abschluss der diesjährigen Pfingsttage war die festliche Klosterprimiz von P. Rupert, die bei schönem Wetter mit vielen Gästen und Freunden, u.a. aus Trier, sowie den Pfarrangehörigen von Windberg mit einem Klosterfest im hinteren Klosterhof endete.
Seiner Weihe zum Priester vor 25 Jahren in Windberg gedachte eine Woche später auch unser Mitbruder
P. Konrad, der in Roggenburg am 19. Juni seinen Jubiläumsgottesdienst feierte. P. Konrad war am 14. Juni 1986 in Windberg vom damaligen Regensburger Bischof Manfred Müller zum Priester geweiht worden.
Juli
Noch vor Beginn der Sommerferien konnten wir die neue Grabanlage für die verstorbenen Mitbrüder fertig stellen. Helmut Langhammer aus Pressath hat diese einfache und schlichte Grabanlage mit dem Kreuz in der Mitte entworfen und aus Oberpfälzer Granitstein gefertigt. Eine schlichte Bronzetafel mit dem Namenszug und den Daten des Mitbruders wird dann jeweils auf den kleinen Granitstelen befestigt. Der erste Mitbruder, der dort bestattet wurde, ist P. Laurentius, der im vergangenen Jahr gestorben war.
September
Die Recollectio am Freitag, den 9. September, mit dem Spiritual des Würzburger Priesterseminars, Domvikar Paul Weismantel, bildete den Auftakt zum neuen Arbeitsjahr nach dem Urlaub und den Ferien. Unter dem Titel „Beten mit Lyrik – von den Chancen und Grenzen der Sprache im Umgang mit dem Sprachlosen und Unaussprechbaren“ gab er uns mittels verschiedener poetischer Texte von Rose Ausländer, Hilde Domin, u.a. einige geistliche Impulse mit auf den Weg. Am Abend durften wir dann im Rahmen einer Pontifikalvesper die zeitliche Profess unseres Mitbruders Fr. Philipp Neri Schmidbauer zusammen mit seinen Eltern, Verwandten und einigen Freunden feiern. Tags darauf, am 10. September feierten Fr. Raphael und Abt Hermann Josef im Rahmen eines Festgottesdienstes ihr silbernes Professjubiläum. Da dieses Jubiläum für einen Laienbruder doch eine der seltenen Gelegenheiten ist, um Gäste einzuladen, nahmen vor allem die Brüder von Fr. Raphael samt Familien und seine Freunde und Bekannten an dieser Feier teil.
Ein herausragendes Ereignis für die Kirche in Deutschland war der Besuch Papst Benedikts in seiner Heimat. Abt Hermann Josef kam als Vorsitzender der DOK der Einladung des Bundespräsidenten nach und nahm zusammen mit der Generalsekretärin Sr. Walburga Scheibel OSF beim offiziellen Staatsempfang des Papstes im Schloss Bellevue teil, bei dem 1.200 Gäste geladen waren. Ebenso vertrat er die DOK beim Papstgottesdienst in Freiburg und der Schlussansprache des Papstes im dortigen Konzerthaus. So hat er ein wenig die gute Atmosphäre bei herrlichem „Papstwetter“ erleben dürfen, die unter den Teilnehmern herrschte. Hinzu kam noch, dass er in diesen Tagen, am 23. September, noch ein weiteres zeitliches Professversprechen von Fr. Maximilian Maria Mödl im Kloster Roggenburg entgegennehmen konnte.
Oktober
Der Anfang des Monats Oktober war geprägt vom Treffen der deutschsprachigen Zirkarie, das vom 3. bis 5. Oktober in der Abtei Hamborn stattgefunden hat. Auftakt war das 875-jährige Jubiläum der Abtei Hamborn, das mit einem Festgottesdienst gefeiert wurde, dem unser Generalabt Thomas vorstand und bei dem die Prälaten, sowie Mitbrüder und Mitschwestern der brabantischen Zirkarie teilnahmen. Zuvor hatte Abt Albert am 2. Oktober sein 25-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Die Tagung der Zirkarie umfasste als einen Schwerpunkt die Berichte aus den einzelnen Häusern sowie eine gemeinsame Fortbildungseinheit mit den Magistri der deutschsprachigen Zirkarie, die von Frau Annette Hardt-Becker vom Kinderschutzbund „Innocence in danger“ gestaltet wurde.
Am 10. Oktober wurde unser Mitbruder P. Martin zum neuen Dekan des Dekanates Bogenberg-Pondorf ernannt. Das zeugt von einem großen Vertrauen, das Bischof Gerhard Ludwig Müller und die Mitglieder der Dekanatskonferenz in ihn setzen. Für diese zusätzliche Aufgabe wünschen wir ihm viel Kraft und Gottes Segen!
November
Unser Organist und Kirchenmusiker Joachim Schreiber hat in einem Musikwettbewerb einen zweiten Preis gewonnen mit einem eigens komponierten Orgelstück. Die Stadtpfarrei St. Martin in Kaufbeuren hatte mit Unterstützung des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik e.V. einen Kompositionswettbewerb ausgeschrieben. Erbeten wurden Kompositionen für Orgel solo oder Orgel und ein gebräuchliches Instrument. Die Kompositionen sollten thematisch auf das Crescentialied von Ludwig Hahn Bezug nehmen, für den liturgischen Gebrauch geeignet sein und eine Länge von ca. 2 bis 4 Minuten haben. Tonsprache und Schwierigkeit waren so zu wählen, dass das Werk von guten durchschnittlichen Organisten zu bewerkstelligen ist. Wir gratulieren unserem Kirchenmusiker zu seinem Preis, der ihm am 26. November in einem Festakt überreicht wurde. Zudem wird sein Werk mit den anderen Preisträgern an der großen Crescentia-Orgel der Stadtpfarrkirche St. Martin auf CD eingespielt. Schon in früheren Jahren hat sich Joachim Schreiber mit eigenen Kompositionen einen Namen gemacht, wie z.B. mit der „Missa Windbergensis“.
Die alljährliche Recollectio am Samstag vor dem 1. Advent, die Dekan Gerhard Beham gestalten sollte, wurde auf nächstes Jahr verschoben. Grund war die Abtsbenediktion von P. Philipp Lobkowicz im Stift Tepl (CZ), die am 26. November gefeiert wurde.
Dezember
Den Abschluss des Jahres bildete wie immer die Hausgemeinschaftsfeier am Donnerstag, den 22. Dezember, bei der wir uns als Hausgemeinschaft in einer adventlichen Vesper auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen konnten. Gleichzeitig war es auch eine Gelegenheit, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Hauses Dank zu sagen für die vielfältig geleistete Arbeit.