Januar

Da die Arbeiten am Kirchturm im Vorjahr aufgrund der günstigen Witterung und des wunderbaren Herbstwetters gut vorangekommen waren, wurde die neue Turmhaube in den ersten Tagen des neuen Jahres ausgerüstet. Nun erstrahlt unser Kirchturm in neuem Glanz mit einer erneuerten Turmhaube. Eine Herausforderung und eine Besonderheit für die Spengler war die typische Turmspitze des Windberger Kirchturms, der kunstvoll in Form eines priesterlichen Biretts gestaltet ist. Damit haben die Windberger Chorherren in der Vergangenheit ihr Selbstverständnis als Priester- und Kanonikerorden nicht ganz ohne Stolz dokumentiert.

Abt Hermann Josef wünschte den Bürgerinnen und Bürgern von Windberg beim Neujahrsempfang am 1. Januar im Amtshaus einen guten „Rutsch“. In seiner Neujahrsansprache führte er aus, dass der gute „Rutsch“ nichts mit ausrutschen zu tun habe, sondern vom hebräischen Wort für Neujahr „Rosch-ha-schana“ herzuleiten wäre. Damit erinnere dieser Wunsch an die jüdischen Wurzeln unserer Religion. Damit 2012 ein gutes und süßes Jahr würde, wurde allen Anwesenden – in Anlehnung an das jüdische Neujahrsfest – Apfelspalten mit Honig gereicht. Vom 9. Januar bis 23. Januar war Fr. Marcus Neuhoff aus dem Stift Geras bei uns zu Gast. In diesen Tagen kristallisierte sich für ihn in Windberg eine neue Perspektive heraus, nachdem er zuvor schon verschiedene andere Optionen überlegt hatte. In Absprache mit seinem Abt Michael Prohazka lebt Fr. Marcus nun seit März diesen Jahres in unserer Gemeinschaft und unterstützt P. Jakob im Klosterladen. Wir freuen uns, dass er da ist.
 

Februar

Vom 6. bis zum 16. Februar begleiteten P. Petrus-Adrian und Abt Hermann Josef eine Reisegruppe des Geistlichen Zentrums Windberg in das Heilige Land. Für alle war es sehr beeindruckend, die biblischen Orte zu besuchen und dort Gottesdienste zu feiern. Gleichzeitig bekamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen persönlichen Eindruck von den politischen Verhältnissen und den besonderen Lebensumständen in diesem konfliktreichen Land. Insgesamt ist die Gruppe in diesen Tagen so stark zusammen gewachsen, dass eine mögliche weitere Reise in den Nahen Osten ins Auge gefasst werden soll. Die Zeit vergeht – das mag sich wohl auch P. Andreas gedacht haben, als er im kleinen Rahmen im Kreis der Mitbrüder am Sonntag, den 26. Februar, seinen 70. Geburtstag gefeiert hat. Nach einem kurzen Hauskapitel saßen die Mitbrüder mit dem Geburtstagskind noch in gemütlicher Runde zusammen und stießen auf sein Wohl an.

März

Vor Beginn der Exerzitien wurde von Mitbrüdern aus Windberg und Roggenburg am Montag, den 5. März, ein Klausurtag des gesamten Konventes gestaltet, in dem Gemeinschaft gepflegt wurde und man sich über verschiedene Themen konventübergreifend ausgetauscht hat. Auch die jährlichen Exerzitien, die vom 6. bis 9. März im Kloster Kostenz stattfanden, dienten neben der geistlichen Einkehr auch dem mitbrüderlichen  Austausch. Es nahmen daran neben den Mitbrüdern aus Windberg und Roggenburg auch Mitbrüder aus Speinshart teil. Der Franziskanerpater Hadrian Koch stellte die Tage unter ein Wort des hl. Bonaventura: „Jedes  Geschöpf ist Gottes Wort, weil es Gott verkündigt“. In verschiedenen Vorträgen und Predigten legte er uns das Wort Gottes sehr lebensnah aus. So waren diese Tage gerade in der Fastenzeit für alle eine Gelegenheit  zum Innehalten und zur Besinnung.

April

Eines der herausragendsten Ereignisse für unseren Orden in diesem Jahr fand am 29. April in der französischen Stadt Coutances statt: die Seligsprechung des Märtyrers und Prämonstratensers aus dem 18. Jahrhundert,  Pierre-Adrien Toulorge. Aus diesem Anlass reisten viele Mitbrüder und Mitschwestern aus der ganzen Welt an, um diese großartige Feier in der Kathedralkirche von Coutances unter dem Vorsitz von Kardinal Angelo Amato mitzuerleben. Auch für 5 Mitbrüder aus Windberg – vor allem für unseren P. Petrus-Adrian – waren das schöne und unvergessliche Tage, an denen auch die Orte besucht wurden, die mit dem Leben des neuen Seligen verbunden sind.

Mai

Wie jedes Jahr trafen sich die Mitglieder des Freundeskreises der Abtei Windberg zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung. Bedingt durch die Krankheit von Abt Hermann Josef begrüßte Prior Simeon die Mitglieder und gab im Auftrag von Abt Hermann Josef einen kurzen Bericht über die Klostergemeinschaft. Neben den Regularien berichtete P. Petrus-Adrian über die erst kürzlich erfolgte Seligsprechung und stellte den neuen Seligen den Mitgliedern vor. Auch über den Stand der Bauarbeiten am Erweiterungsbau des Klosters wurde informiert. Am Samstag vor Pfingsten hielt uns Pfarrer Gottfried Dachauer, einer der Priesterseelsorger im Bistum  Regensburg, einen Recollectionstag zur Einstimmung auf das Pfingstfest mit biblischen Anstößen zum Heiligen Geist, musikalisch untermauert mit einigen Chorälen von J.S. Bach.

Juni

Wie in jedem Jahr wird das Norbertusfest in besonderer Weise begangen. Da heuer der Festtag (6. Juni) auf den Mittwoch vor Fronleichnam fiel, wurde schon vom Vorabend ein festlicher Gottesdienst gefeiert, dem Prior Simeon vorstand. P. Petrus-Adrian hielt die Festpredigt. Gleichzeitig waren die Ordensleute der Region eingeladen, an diesem Fest in dem Anliegen um geistliche Berufe mitzubeten und mitzufeiern. Nach seiner schweren Operation und der anschließenden Genesungszeit nahm Abt Hermann Josef am 10. Juni wieder einen ersten öffentlichen Termin wahr. Er vertrat mit Fr. Felix die Klostergemeinschaft und den Orden beim 1250.  Gründungstag des Klosters Schäftlarn bei München. Über 650 Jahre lang lebten dort Prämonstratenser, seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist dieses Kloster wieder von Benediktinern bewohnt. Der festliche Gottesdienst in dieser wunderschön renovierten barocken Klosterkirche, die in der Zeit der Prämonstratenser gebaut wurde, war ein beeindruckendes Erlebnis.

Wie vor zwei Jahren wurde Ende Juni vor der Freitreppe der Pfarrund Klosterkirche das Theaterstück „Jedermann“ aufgeführt, die Geschichte vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hoffmannsthal. Premiere war am Donnerstag, den 21. Juni. Bei allen 6 Aufführungen herrschte angenehmes sommerliches Wetter. Wie beim letzten Mal waren diese herrlichen Abende ein voller Erfolg. Dank gebührt an dieser Stelle allen Organisatoren, den Schauspielern (darunter auch einige Mitbrüder), dem Regisseur Wolfgang Folger, der Gemeinde Windberg und den Vereinen!

Juli

Nachdem Prior Simeon um die Entbindung aus seinem Amt als Prior gebeten hatte, ernannte Abt Hermann Josef nach Anhörung aller Mitbrüder mit Wirkung vom 8. Juli P. Jakob zum neuen Prior. Er dankte beim Kanoniekapitel P. Simeon für seinen Einsatz und wünschte P. Jakob für die neue Aufgabe viel Kraft und Gottes Segen. Gleichzeitig berief er P. Andreas in den Abtsrat für die restliche verbleibende Amtszeit.

Ein weiteres wichtiges Ereignis in unserem Orden war das Generalkapitel, das alle sechs Jahre tagt. Als Vertreter der Abtei Windberg nahmen Abt Hermann Josef und P. Simeon teil sowie P. Stefan als Vertreter des Klosters Roggenburg, das erstmals in diesem Kapitel einen Vertreter entsenden durfte. In diesem Jahr fand diese Generalversammlung des Ordens vom 22. Juli bis zum 4. August zum zweiten Mal in der Geschichte in den USA statt, genauer in De Pere bei Green Bay im Staat Wisconsin. Dort haben 1898 niederländische Prämonstratenser aus Berne/Heeswijk ein Kloster gegründet. Diese amerikanische Abtei, die ca. 70 Mitglieder zählt, ist Gründerin des St. Norbert College, das ca. 2.500 Studenten hat. Auf dem Campus dieses College haben die ca. 120 Vertreter und Vertreterinnen unseres Ordens gewohnt und getagt. Das Generalkapitels stand unter dem Leitwort: „Day of Pentecoste“ – „Pfingsten“. Generalabt Thomas hat mit dem Sekretariat und dem Ordensdefinitorium diese 14 Tage vorbereitet. So wurden in diesen Tagen einige Beschlüsse gefasst u.a. bezüglich der Überarbeitung unserer Ordenskonstitutionen, der Zukunft unseres Generalates in Rom, der Neustrukturierung der Ordenszirkarien. Neben den Beratungen und Gesprächen über den Status Ordinis und die Visitationsberichte des Generalabtes, die den Kern jedes Generalkapitels bilden, wurde das Priorat S. Maria del Vid in Albuquerque zur Abtei erhoben. Ebenso wurde gegen Ende des Kapitels das neue Ordensdefinitorium gewählt. Dieses Gremium besteht auf 4 Mitbrüdern, die dem Generalabt in der ordentlichen und außerordentlichen Leitung des Ordens als Generalrat helfen und zur Seite stehen.
Gewählt wurden: Abt Jos Wouters (Abtei Averbode, Belgien), Abt Gary Neville (Abtei De Pere, USA), Abt Hermann Josef Kugler (Abtei Windberg, Deutschland) und Prior Alois Athanatt (Kanonie Mananthavady, Indien).

September

Mit dem 1. September trat P. Petrus-Adrian seine neue Seelsorgestelle in der Pfarreiengemeinschaft Steingaden- Prem an. Mit Sack und Pack war er Ende August dorthin umgezogen. Am 22. September fand im  Welfenmünster in Steingaden die feierliche Amtseinführung statt. Die Abtei Windberg will damit ein Projekt starten, dort mittel- bis langfristig 3-4 Mitbrüder als Pfarrhauskommunität zu etablieren, die dort ein gemeinschaftliches Leben führen und von dort aus verschiedene pastorale Aufgaben übernehmen können. Die Zukunft wird es zeigen, ob aus dieser Idee etwas werden kann. Abt Hermann Josef dankte den Pfarrgemeinden für die freundliche Aufnahme unseres Mitbruders und wünschte dem neuen Pfarrer im Namen der Klostergemeinschaft viel Kraft und Gottes Segen.

Eine Freude war es für die ganze Gemeinschaft, dass Fr. Felix nach eineinhalb Jahren Noviziat am Freitag, den 7. September, im Rahmen einer feierlichen Vesper seine Profess auf Zeit ablegte. In die Hände von Abt Hermann Josef versprach er ein Leben in Gemeinschaft und nach den evangelischen Räten getreu dem Evangelium und der Regel des hl. Augustinus. Gleichzeitig erinnerte Abt Hermann Josef an das 60-jährige Professversprechen von P. Roger, P. Wolfgang und P. Ephrem, das sie am 17. September 1952 in der Abtei Berne/Heeswijk abgelegt hatten. Auch P. Andreas feierte ein Jubiläum: Vor 50 Jahren begann er sein Klosterleben hier in Windberg mit seiner Einkleidung. Nach der Feier saßen die Mitbrüder samt den Gästen noch in gemütlicher Runde zusammen.

Am Sonntag, den 9. September, lud Abt Hermann Josef – zwar etwas später als sonst – alle Mitbrüder und Hausangestellten zu einem gemütlichen Abendessen ein im Vorfeld seines Geburtstages. Wie sonst an den Namenstagsfeiern dankte er allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und ihren Einsatz. Der am 2. Juli zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannte Bischof von Regensburg Dr. Gerhard Ludwig Müller wurde am Sonntag, den 23. September, vom Bistum Regensburg in angemessener Weise verabschiedet. Bischof Müller war knapp 10 Jahre Bischof in Regensburg gewesen und hat Abt Hermann Josef am 17. Januar 2004 die Abtsbenediktion erteilt. An dieser Abschiedsfeier nahmen Generalabt Thomas und als Vertreter der Abtei Windberg Abt Hermann Josef teil, nachdem er ihm schon vorher für seine neue Aufgabe Gottes Segen ausgesprochen hatte.

Oktober

Traditionell startete am „Tag der deutschen Einheit“, am Mittwoch, den 3. Oktober, der übliche Konventausflug, der in diesem Jahr nach Burghausen in die Landesausstellung führte. Prior Jakob und P. Gabriel hatten den Ausflug vorbereitet. Es war für alle, die daran teilnehmen konnte, ein rundum gelungener und schöner herbstlicher Tag!

Am Freitag, den 5. Oktober, wurde Fr. Felix als pädagogischer Leiter der Jugendbildungsstätte vom Diözesanjugendpfarrer Thomas Helm im Rahmen eines Vespergottesdienstes in seine neue Aufgabe eingeführt. Er folgt damit P. Petrus-Adrian nach, der als Pfarrer in Steingaden eine andere Aufgabe übernommen hatte. Wir wünschen Fr. Felix für diese wichtige Arbeit in unserem Haus viel Freude und das nötige Gespür für die Nöte und Anliegen der Jugendlichen!

In diesem Jahr hatte das jährliche Rosenkranzfest in der Abtei Speinshart, am Sonntag, den 7. Oktober, einen besonderen Anstrich. Denn Weihbischof Reinhard Pappenberger konsekrierte den neuen Zelebrationsaltar und den Ambo in der neu renovierten Klosterkirche. Am Abend zuvor hielt Abt Hermann Josef zur Einstimmung auf dieses Fest eine Pontifikalvesper. P. Adrian als Pfarradministrator freut sich nun über diesen festlichen Abschluss der Kirchenrenovierung.

Vom 12. bis 13. Oktober fuhren die Novizen und Junioren von Speinshart, Roggenburg und Windberg nach Steingaden zu einer Klausurtagung. In diesem Rahmen wurden die Mitbrüder Fr. Korbinian (Speinshart) und Fr. Joachim (Roggenburg) zum Lektor beauftragt. Fr. Philipp Neri, Fr. Felix und Fr. Johannes Bosco (Speinshart) erhielten die Akolythatsbeauftragung.

Am 27. Oktober verstarb Sr. Theresia von den Norbertusschwestern aus Rot, die ihren Lebensabend im Kloster Reutte verbrachte. Abt Hermann Josef gab ihr mit Mitbrüdern von Windberg und Roggenburg am 30. Oktober das letzte Geleit.

November

Am Abend des 25. November begann nach dem Abendessen und der Vesper das alljährliche Cirkarietreffen, das bis Montag, dauerte. Unter dem Vorsitz des wiederernannten Cirkarievikars Abt Raimund Schreier aus dem Stift Wilten wurde das vergangene Generalkapitel kurz reflektiert und man hat sich über die Entwicklungen und Ereignisse der einzelnen Häuser ausgetauscht.

Dezember

Mit dem Recollectionstag am Samstag, den 1. Dezember, startete unsere Gemeinschaft den Beginn der Adventszeit. Pfarrer Gerhard Beham gab uns dazu einige Impulse für das persönliche Betrachten und Beten, die er unter den Titel stellte: „Advent – (k)eine Zeit zum Träumen und Schweigen“. Das Jahr schloss mit der Hausgemeinschaftsfeier am Samstag, den 22. Dezember. Nach der besinnlichen Vesper in der Pfarr- und  Klosterkirche schloss sich ein kleiner Stehempfang an, bei dem sich P. Michael als Provisor des Hauses bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedankte. Mit einem festlichen Abendessen klang die Feier aus.

P. Dominik beging am Samstag, den 29. Dezember, seinen 50. Geburtstag. Dazu lud er die Mitbrüder zu einer Geburtstagsfeier nach Mitterfels ein. Pfarrgemeinden und Kloster gratulierten ihm zu diesem runden Geburtstag und wünschten ihm Gottes Segen!