Januar

Viele Ereignisse haben das Leben unserer Klostergemeinschaft von Windberg im Jahr 2014 geprägt. Einige Höhepunkte seien hier angeführt. Mit Wirkung vom 1. Januar hat Abt Hermann Josef alle Ämter und Aufgaben in der Abtei Windberg neu bestätigt. P. Jakob wurde für weitere 5 Jahre als Prior bestätigt, ebenso P. Michael als Provisor. Eine größere Zäsur und einen Generationswechsel gab es im Priorat, im Kloster Roggenburg. Dort ernannte Abt Hermann Josef P. Stefan zum neuen Prior.

Er löst damit P. Rainer in dieser Aufgabe ab, der das Amt des Priors seit Gründung des Priorates Roggenburg im Jahr 1986 innehatte. Im Rahmen einer feierlichen Vesper am Neujahrstag wurde der Priorenwechsel vollzogen. P. Johannes Baptist wurde zum Subprior ernannt und P. Gilbert als Provisor des Klosters für weitere
5 Jahre bestätigt. P. Rainer wird seine Erfahrung als neu ernannter Magister in die Ausbildung der jungen Mitbrüder einbringen. Allen Ernannten wünschte Abt Hermann Josef Gottes Segen und eine gute Zusammenarbeit.

März

Seit jeher bilden die Konventexerzitien einen wichtigen geistlichen Punkt im Ablauf des Jahres. Es sind Tage der Erholung und der geistlichen Einkehr und des Austausches, an denen alle Mitbrüder aus den Gemeinschaften Windberg, Roggenburg und Speinshart zusammenkommen. Schön ist auch, dass unsere indischen Mitbrüder aus Neustift/Freising ebenfalls daran teilnehmen, wenn sie es einrichten können. Und in der Tat sind es nur ganz wenige Mitbrüder, die aus beruflichen Gründen nicht daran teilnehmen können. In diesem Jahr begleitete P. Peter Hinsen SAC aus Friedberg diese geistlichen Tage, die wir im Haus Werdenfels vom 10. bis 14. März dort verbringen durften.
Er stellte diese Tage unter das Leitthema: "Gott sagt Ja und erwartet unser Amen".

April

Ein Schock war für uns alle, als am Wochenende vom Palmsonntag, den 13 . April, verschiedene Untersuchungen der Ärzte bestätigten, dass unser P. Konrad unheilbar an Krebs erkrankt war. Für ihn wie für die Mitbrüder in Roggenburg stand das diesjährige Osterfest unter diesem Vorzeichen. Doch P. Konrad wollte unbedingt noch die Priesterweihe von Fr. Lukas in Roggenburg erleben und seinen 65. Geburtstag, den er am 17. Juli auch noch begehen konnte – allerdings schon schwer gezeichnet von seiner Krankheit. Dieser Krankheit ist er schließlich am 7. August erlegen. Eine große Trauergemeinde, Mitbrüder, Geschwister, Freunde und Pfarrangehörige, nahm am 12. August von ihm Abschied.

Nach den Kommunalwahlen im März gab es aus Altersgründen Wechsel in den verschiedenen Ämtern des Landrats und der Bürgermeister. Im Landkreis Straubing-Bogen konnte Landrat Alfred Reisinger aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Herr Josef Laumer wurde sein Nachfolger. Ebenso wurde im Landkreis Neu-Ulm Erich Josef Gessner in den Ruhestand verabschiedet und mit Herrn Thorsten Freudenberger sein Nachfolger gewählt.

In Windberg wurde der Bürgermeister Johann Gstettenbauer in seinem Amt bestätigt und in Roggenburg wurde Franz Clemens Brechtel als Bürgermeister verabschiedet und Herr Mathias Stelzle in sein Amt eingeführt. Mit allen Amtsträgern hatten wir als Klostergemeinschaft eine gute, vertrauensvolle und harmonische Zusammenarbeit. Teilweise ist in den Jahren eine Verbundenheit und Freundschaft gewachsen, die über den Amtswechsel hinaus währt.

Mai

Auch die Abtei Windberg beteiligte sich am Samstag, den 10. Mai, an der bundesweiten Aktion "Tag der offenen Klöster", die von Arbeitsgemeinschaft Berufungspastoral der Orden in Zusammenarbeit mit der Zentrum für Berufungspastoral in Freiburg initiiert und durchgeführt wurde. Über 300 Klöster öffneten an diesem Tag in Deutschland ihre Türen, luden die Gäste ein, sich über das Ordensleben zu informieren und zeigten, was sich hinter den Klostermauern verbirgt. Von 14.00 bis 17.00 Uhr gab es in Windberg verschiedene Angebote für Interessierte: von der Kirchenführung für Kinder, über eine Orgelmeditation in der Kirche, ein Gesprächs- und Informationsangebot im Kapitelsaal, einer Einladung zu Kaffee und Kuchen bis zur abschließenden gemeinsamen Vesper mit der Klostergemeinschaft nahmen eine stattliche Anzahl diesen "Tag im Kloster" wahr.

Ein herausragendes kirchliches Ereignis war für uns der 99. Katholikentag, der diesmal mit dem Motto "Mit Christen Brücken bauen" vor unserer Haustür vom 28. Mai bis 1. Juni in Regensburg stattgefunden hat. Wegen der örtlichen Nähe war die Abtei Windberg samt Jugendbildungsstätte mit je eigenem Stand dort vertreten. Dank sei allen Mitbrüdern gesagt, die in diesen Tagen dort für Gespräche zur Verfügung standen. Vor allem Fr. Philipp, der viel Zeit und Energie dazu verwandt hat! Unsere beiden jungen Mitbrüder Fr. Philipp und Fr. Felix waren auch auf verschiedenen Podien vertreten. Da sind in diesen Tagen viele Kontakte und Begegnungen gewachsen und entstanden.

Juni

Das diesjährige Norbertusfest am 6. Juni wurde mit den neu- oder wiedergewählten Pfarrgemeinderäte aus den Pfarreien und Gemeinden, die von unseren Mitbrüdern betreut werden, gefeiert. Dem gemütlichen Beisammensein im Speisesaal der Jugendbildungsstätte ging ein festlicher Gottesdienst in der Klosterkirche voraus. Alle, die daran teilgenommen haben, haben es begrüßt, Mitglieder aus den Nachbargemeinden kennen zu lernen. Schön war es, dass eine große Abordnung der Pfarrgemeinde Steingaden anwesend war, die den langen Anreiseweg nicht gescheut hat. So wächst auch die Verbundenheit der Gemeinden untereinander und mit dem Kloster.

Um das Norbertusfest herum feiern viele Mitbrüder den Jahrtag ihrer Priesterweihe. Heuer war es P. Dominik, der am 10. Juni auf 25 Priesterjahre zurückschauen konnte. Gemeinsam mit seiner Pfarreiengemeinschaft Mitterfels/Haselbach und einige Mitbrüdern feierte er am Sonntag, den 15. Juni, einen festlichen Dankgottesdienst. Wir sagen ihm unseren Dank und Vergelt´s Gott für seinen unermüdlichen Einsatz in den Pfarreien, aber auch als ausgebildeter Liturgiewissenschaftler für seine liturgischen Hilfen und Anregungen in den zurückliegenden Jahren!
Auch für die Windberger Mitbrüder war es eine große Freude, dass Fr. Lukas am Samstag, den 21. Juni, vom Augsburger Diözesanbischof Konrad Zdarsa im Kloster Roggenburg zum Priester geweiht wurde. In dieser Feier stellte Bischof Konrad auch einen persönlichen Bezug her, indem er auf den hl. Norbert verwies, der auch auf seinem priesterlichen Weg eine gewisse Rolle gespielt hat – nicht nur deshalb, weil sein zweiter Name Norbert heiße, sondern weil ihn auch das St. Norbert-Gymnasium in Magdeburg nachhaltig geprägt hat. Tags darauf feierte der Neupriester mit dem Konvent und den Klosterpfarreien bei sommerlichem Wetter seine erste heilige Messe.

Juli

Die Idee eines alternativen Heizkraftwerkes in Windberg liegt schon seit einiger Zeit auf dem Tisch. Nach einigen Überlegungen und Planungen wurde es in diesem Jahr konkret. Am 24. Juli war der Spatenstich und im Herbst konnte das Biomasse-Heizkraftwerk seiner Bestimmung übergeben werden. Gemeinde, Abtei und die Kirchenstiftung Windberg stellen einen Großteil der Energieabnehmer dar neben vielen anderen Dorfbewohnern im "Unterdorf". Die Abtei stellt zudem bei Spitzenauslastung die eigene Heizung zur Verfügung. Für uns stellen die Hackschnitzel, die in Wärme und Strom umgewandelt werden, als nachwachsende Rohstoffe eine wirkliche ökologische Alternative zu Öl und Gas dar.

August

Am 15. August konnte Abt Martin Felhofer aus dem Stift Schlägl auf eine 25-jährige Amtszeit als Prälat von Schlägl zurückblicken. Aus Dankbarkeit feierte er zusammen mit den Gästen und Mitbrüdern eine Festmesse in der Pfarrkirche in Aigen, wo er vor 25 Jahre von Bischof Maximilian Aicher zum Abt benediziert wurde. Dieser inzwischen emeritierte Bischof von Linz hielt ihm auch die Festansprache. Musikalisch gestaltet wurde die Feier u.a. mit der sogenannten "Paukenmesse" von Joseph Haydn. Generalabt Thomas und Abt Hermann Josef nahmen an dieser Feier teil. Und Abt Hermann Josef sprach Abt Martin ganz persönlich seinen Dank aus für alle Hilfe und Unterstützung!

September

Für eine Klostergemeinschaft ist es immer ein sehr bewegendes und bedeutendes Ereignis, wenn ein junger Mitbruder sich auf Lebenszeit an die Gemeinschaft bindet. Freilich muss eine solche Lebensentscheidung immer auch täglich durchgetragen und gelebt werden. Aber dennoch ist ein solches Versprechen von einer großen Verbindlichkeit geprägt. Daher war es für die Gemeinschaft eine große Freude, dass sich Fr. Philipp in einer eindrucksvollen Feier am Samstag, den 13. September, mit den feierlichen Gelübden auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft gebunden hat.
Gleichzeitig konnten wir an diesem Tag auch unserem Jubilar, P. Andreas, gratulieren und für ihn beten, der am 8. September auf 50 Professjahre zurückschauen konnte. Gibt es eine bessere und schönere Ermutigung für einen jungen Mitbruder, der Profess ablegt, wenn er ältere Mitbrüder erlebt, die ihrer Berufung über viele Jahre hinweg treu geblieben sind – bei allen Höhen und Tiefen?

Oktober

Der jährliche Konventausflug führte heuer beide Klostergemeinschaften von Windberg und Roggenburg am Freitag, den 3. Oktober, in Steingaden zusammen. Dort gab es Führungen in Ilgen, am Kreuzberg, in der Wies und Steingaden, dazwischen ein gemeinsames Mittagessen. Und zum Abschluss wurde gemeinsam die Vesper im Münster von Steingaden gesungen. Ein eindrucksvolles Erlebnis!

November

Am 8. November konnte P. Rainer auf 70 Lebensjahre zurückschauen. Das wurde in Roggenburg würdig gefeiert und begangen. Verbunden mit dem Geburtstag war auch die Würdigung seines Wirkens als langjähriger erster Prior des Klosters Roggenburg. Abt Hermann Josef hielt die Laudatio. Auch Altlandrat Erich Josef Gessner und Generalabt Thomas ehrten den Jubilar durch ihre Anwesenheit und ihre Grußworte.

Dezember

Den Abschluss des Jahres bildete ein Einkehrtag, den uns Domvikar Paul Weismantel am Beginn des Advents, am Samstag, den 29. November, hielt, um uns geistlich auf das Geschehen von Weihnachten einzustimmen, und die Hausgemeinschaftsfeier am Montag, den 22. Dezember, in deren
Rahmen wir unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen herzlichen Dank sagen für alle Mühe und allen Einsatz für Kloster und Jugendbildungsstätte.