JanuarHausmeister Reinhold befreit die Autostellplätze von den Schneemassen

Mit Wunsch, dass die Menschen auch im neuen Jahr Gottes Segen erfahren, dass sie – wie der Urvater Jakob – mit all dem Unversöhnten, Verdrängten und Bedrohlichen in ihrem Leben kämpfen können und dann etwas neu und anders wird, sprach Abt Hermann Josef im Namen des Klostergemeinschaft beim jährlichen Neujahrsempfang der Gemeinde Windberg dem Bürgermeister samt den Gemeinderäten und Vorständen der verschiedenen Vereine die Neujahrswünsche aus. Was das neue Jahr alles bringen würde, das ist nicht absehbar. Auch Freude und Leid stehen oft nahe beieinander. Am 28. Januar verstarb nach schwerer Krankheit der Vater von P. Gabriel, Herr Edgar Wolf, mit gerade 59 Jahren. Er war jahrelang Rektor der Mönchbergsschule in Würzburg und hat dort viel für die Integration ausländischer Schüler getan. Bei der Beerdigung am 1. Februar in Veitshöchheim nahmen neben einer großen Anzahl von Lehrer und Schülern auch etliche Gemeindemitglieder der Pfarrei Windberg und Mitbrüder aus der Klostergemeinschaft teil.

Februar

Mitte Februar wurde der ostbayerische Raum, näherhin der Bayerische Wald, von gewaltigen Schneemassen heimgesucht. Etliche ostbayerische Landkreise lösten Katastrophenalarm aus. Soviel Schnee gab es schon seit etlichen Jahrzehnten nicht mehr. Die Feuerwehren mussten ausrücken und verschiedene Dächer räumen, um sie so vor dem Einsturz zu bewahren. In Windberg gab es – Gott sei Dank – keine größeren Vorkommnisse. Doch auch das Dach unserer Klosters wie des Bettenhauses wurde vorsichtshalber von den Schneemassen geräumt. Die Schneemassen hielten aber etliche Jugendliche nicht davon ab, am Sonntag, den 12. Februar, ein Weltjugendtags-Nachttreffen abzuhalten. An diesem halben Tag wollten sie die Erfahrungen des letztjährigen Weltjugendtages in Köln nachklingen lassen. Nach den verschiedenen Workshops waren die Teilnehmer nach der Vesper in der Klosterkirche eingeladen zur Anbetung und Beichtgelegenheit.

 

März
Konventexerzitien im Kloster Kostenz

Wie jedes Jahr zog sich unsere Klostergemeinschaft zu innerer Einkehr und geistlichen Exerzitien zurück. Diese Tage der Einkehr, die vom 6. - 10. März stattfanden, hielt uns Domvikar Paul Weismantel aus Würzburg. Sie waren unter das Motto gestellt: "Kommt und seht! – Impulse zu einem Leben in der Nachfolge Christi". Auf sehr persönliche und ansprechende Art und Weise erinnerte uns Domvikar Weismantel an unsere eigene Berufung. Dankbar dürfen wir auf diese Tage zurückschauen und auf die Gastfreundschaft, mit der uns die Barmherzigen Brüder in Kostenz aufgenommen haben.

 

Stellprobe für die Übertragung der OsternachtApril

An Ostern hatten wir das Fernsehen im Haus. Pfarrer Erwin Albrecht, der Rundfunkbeauftragte der Deutschen Bischöfe, war bei der Suche nach einem Übertragungsort für die Osternachtfeier auf die Klosterkirche Windberg gestoßen.

So wurde unsere Kirche in ein paar Tagen zu einem kleinen Studio umgewandelt. Trotz dieser ungewöhnlichen Aufbauarbeiten konnten wir in würdiger und angemessener Form unsere Karliturgie feiern und die große Resonanz nach der Ausstrahlung der Osternachtfeier im BR am Sonntag, den 16. April, um 5.00 Uhr morgens hat den ganzen Aufwand gelohnt. Viele ehrenamtliche Helfer aus dem Dorf waren gefragt. Die Verantwortlichen des BR waren über die zuvorkommende und bereitwillige Hilfe der Windberger begeistert. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt!

 

Priesterweihe von P. Petrus-Adrian durch Erzbischof Friedrich Kardinal WetterMai

Am Sonntag, den 21. Mai, lud Abt Hermann Josef alle Angestellten und Mitbrüder zur jährlichen Namenstagsfeier in den "Auerhof" nach Neukirchen ein. Neben dem Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßte er auch besonders alle neuen Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr ihre Arbeit in unserem Haus aufgenommen hatten.
Ein Höhepunkt dieses Jahres war die Priesterweihe und Primiz von Fr. Petrus-Adrian. Friedrich Kardinal Wetter weihte unseren Mitbruder am Samstag, den 27. Mai, in einer eindrucksvollen Liturgie zum Priester. Dafür, dass er als Erzbischof von München und Freising mit seinen vielen Terminen dennoch diesen Dienst für unsere Gemeinschaft getan hat, sei ihm ein herzliches Vergelt´s Gott gesagt. Tags darauf feierte
P. Petrus-Adrian mit der Windberger Pfarrgemeinde und unserer Klostergemeinschaft seine erste heilige Messe. Zum erstenmal fand diese Primizfeier am Nachmittag statt, so dass auch alle Mitbrüder, die am Vormittag als Pfarrer ihre Sonntagsgottesdienste zu feiern hatten, daran teilnehmen konnten. Im Anschluss an den Gottesdienst ließ man diesen Tag im Klostergarten gemütlich ausklingen.

 

Juni

Mit einem Recollectionstag am Sams­tag, den 3. Juni, den uns der Spiritual des Regensburger Priesterseminars
Dr. Josef Graf hielt, hat sich unsere Gemeinschaft auf das Pfingstfest eingestimmt. Im Jubiläumsjahr des hl. Ignatius stellte er uns das Prinzip und Fundament der ignatianischen Exerzitien vor.
Vom 6.- 8. Juni fand in St. Ottilien die letzte Mitgliederversammlung der VDO statt. Abt Hermann Josef war in der Vereinigung der deutschen Ordensoberen zuletzt im erweiterten Vorstand tätig. Am 8. Juni vereinigten sich alle Ordensverbände, die Vereinigung der Priester- und Brüderorden (VDO und VOB) mit der Vereinigung der Ordensoberinnen (VOD) zur gemeinsamen Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK). Abt Hermann Josef wurde bei der Gründungsversammlung neben Sr. Aloisia Höing SMMP zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und ist damit laut Satzung der Vorsitzende der Ordinarienkonferenz der höheren Ordensobern.
Ein weiteres freudige Ereignis war die Priesterweihe und Primiz von Fr. Johannes Baptist am 10. und 11. Juni im Kloster Roggenburg. Durch Handauflegung und Gebet wurde er vom Augsburger Bischof Walter Mixa zum Priester geweiht. Zwei Priesterweihen in einem Jahr ist für unsere Klostergemeinschaft ein großes Geschenk!

 

Juli

Der Höhepunkt des Jahres 2006 war mit Sicherheit der Besuch des Generalkapitels in Windberg am Sonntag, den 30. Juli. Das Generalkapitel, das höchste beschlussfassende Organ unseres Ordens, tagte vom 23. Juli - 5. August im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising auf dem Domberg. 82 Kapitulare (darunter eine Priorin) aus 5 Kontinenten und 22 Ländern, alle Mitarbeiter, Dolmetscher und Periti sowie Schwestern aus 10 verschiedenen Gemeinschaften nahmen an diesem Kapitel teil. Die Schwerpunkte des Kapitels waren die Situation und die Spiritualität unseres Ordens, die Nachwuchsfrage und Ausbildung, die Situation der Schwestern im Orden. Neben der Wahl der neuen Ordensdefinitoren wurde u.a. die Stu­dien und der Start zur Überarbeitung der Konstitutionen geben. Alle Teilneh­mer des Generalkapitels besuchten die Abtei Windberg. Dieses historisch einmalige Ereignis war der Anlass, die Mitbrüder und Mitschwestern gebührend zu empfangen mit einem festlichen Gottesdienst, bei dem die "Missa Windbergensis" uraufgeführt wurde, die unser Kirchenmusiker Joachim Schreiber mit viel Engagement komponiert hat. Eine enorm große Resonanz bei allen Ordensmitgliedern und Mitfeiernden dieser Festmesse erfreute nicht nur den Komponisten, sondern alle daran Beteiligten. Nach dem festlichen Gottesdienst wurden die Teilnehmer des Kapitels auf dem Dorfplatz im Rahmen des Kejgred-Festes von den Mitgliedern des Trachtenvereins und aller anderen Helferinnen und Helfern auch leiblich versorgt. Essen und Trinken nach bayerischer Lebensart mit bayerischer Blasmusik und traditionellen Volkstänzen hat den Mitbrüdern und Mitschwestern weltweit ein wenig unsere Heimat näher gebracht. Allen Vereinsmitgliedern der Gemeinde Windberg sei hier nochmals für das große Engagement gedankt!

Besuch des Generalkapitels in Windberg

 

50-jähriges PriesterjubiläumAugust

Selbst im August nahm das Feiern in diesem Jahr noch kein Ende. Am Samstag, den 5. August, feierten unsere Senioren P. Roger, P. Wolfgang und P. Ephrem ihr 50-jähriges Priester­jubi­läum. Ihnen ist es zu verdanken, dass Sie – bald nach ihrer Priesterweihe – vor fast 50 Jahren nach Windberg gekommen sind, um den damaligen Konvent personell zu verstärken. Abt Hermann Josef betonte in seiner Begrüßung der Festgäste, dass es die Gemeinschaft von Windberg heute vielleicht nicht gäbe ohne den personellen Einsatz unserer drei Jubilare. Generalabt Thomas hielt den drei Mitbrüdern die Festpredigt. Darin betonte er, dass wir als Prä­mon­stratenser keine Selbsthilfegruppe sind. Unser Gemeinschaftsleben ist kein Selbstzweck, sondern hingeordnet auf die Menschen. Berufung ist nicht unsere eigene Inszenierung und unsere eigene Lebensplanung. Gott ist es, der als Regisseur das ausgedacht und entworfen hat, was Inhalt und Aufgabe dieser 50 Jahre gewesen ist, die unsere Jubilare als Priester tätig waren.

 

Zeitliche Profess von Fr. RupertSeptember

Mit Ablauf der Profess auf Zeit, verließen Fr. Josef und Fr. Markus unsere Gemeinschaft. Fr. Josef arbeitet seither als Religionslehrer in Viechtach, um sich neu zu orientieren. Fr. Markus hat als Alumne des Priesterseminars Regensburg nach bestandenem Vordiplom sein Freijahr begonnen. Wir wünschen beiden Mitbrüdern für ihren Weg alles Gute und Gottes Segen, vor allem, dass sie den Platz finden, wo Gott sie haben will. Gleichzeitig danken wir beiden für die gemeinsame Zeit, dafür, dass sie in den vergangenen drei Jahren unsere Gemeinschaft mitgestaltet und geprägt haben!
Darüberhinaus war es für unsere Gemeinschaft eine große Freude, dass sich unser Novize Fr. Rupert für drei Jahre in der Profess auf Zeit am Samstag, den 9. September, an unsere Klostergemeinschaft gebunden hat. Wir wünschen "Wer glaubt, ist nie allein!" Unter diesem Motto stand der Papstbesuch. Papst Benedikt XVI. besuchte seine bayerische Heimat vom 9. - 14. September. Hunderttausende nahmen an den Gottesdienste teil, auch einige Mitbrüder waren beim Treffen der Ordensleute und Seminaristen mit dem Papst am Montag, den 11. September, in Altötting und beim Papstgottesdienst auf dem Islinger Feld in Regensburg. Für viele war das ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis.
Ein wichtiger Einschnitt war in diesem Jahr der Leiterwechsel in der Jugendbildungsstätte. Mit Wirkung vom 1. September wurde P. Petrus-Adrian mit der Leitung der Jugendbildungsstätte beauftragt. Die Verabschiedung von P. Patrick, der nun als Gehör­losenlehrer am Hörgeschädigten-Institut in Straubing arbeitet, und die Einführung von P. Petrus-Adrian fand im Rahmen einer feierlichen Vesper am 17. September in der Klosterkirche statt. Diözesanjugendpfarrer Tom Pinzer stand als 1. Vorsitzender der Trägergemeinschaft dieser Feier vor, Abt Hermann Josef bedankte sich im Namen der Klostergemeinschaft bei beiden Mitbrüdern für den Einsatz bzw. für die Bereitschaft, sich in den Dienst der Jugendarbeit nehmen zu lassen.

 

Oktober

Der diesjährige Konventausflug am 3. Oktober führte an den Chiemsee. Wir besuchten das Kloster Seeon und die Fraueninsel und erlebten einen schönen gemeinsamen Tag.
Wegen einer Gehirnblutung starb ganz überraschend am 5. Oktober die Schwester von P. Johannes, Frau Miep Allmendinger mit 64 Jahren. P. Johannes nahm an der Beerdigung teil.
Ein herausragender Tag für die Gemeinde Windberg war der 15. Oktober. An diesem Tag wurde die Gemeinde Windberg im Rahmen eines Festaktes mit der Überreichung der Europafahne ausgezeichnet. Begonnen wurde der festliche Tage mit einem Kirchenzug und dem sich anschließenden Pontifikalgottesdienst, den Abt Hermann Josef mit dem Vater-Abt von Windberg, Abt Piet Al aus der Abtei Berne/Heeswijk, und dem Ortspfarrer, P. Gabriel, feierte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Amtshaus schloss sich ein festlicher Nachmittag mit Ansprachen und Grussworten an, der von verschiedenen Gruppen aus der Gemeinde musikalisch und künstlerisch gestaltet wurde. Mit dieser Auszeichnung wurde die jahrzehntelange Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Abos gewürdigt, aber auch die durch das Kloster schon vorher bestehenden Verbindungen nach Holland.

Konventausflug an den Chiemsee

November

Am 2. November verstarb ganz unerwartet mit 73 Jahren der Bruder von P. Roger, Herr Gerard van der Heijden. Auch wenn er schon längere Zeit pflegebedürftig war, so war für die Angehörigen sein Tod doch sehr überraschend. P. Roger nahm an der Beerdigung in seiner Heimat Boerdonk teil.
Im jährlichen Zirkarietreffen am 19./20. November trafen sich die Prälaten und Oberen unserer deutschsprachigen Häuser in Geras. Neben dem Austausch und der Begegnung, stand eine Nachlese zum Generalkapitel im Vordergrund. Der neue Cirkarievikar, Abt Raimund Schreier aus Wilten, leitete zum erstenmal die Sitzungen.

 

Dezember

Mit der Hausgemeinschaftsfeier am 22. Dezember und dem damit verbundenen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schloss sich wieder der Jahreskreis.

 

Aus Noviziat und Juniorat
Seit 9. September haben wir in Windberg keinen Novizen mehr. Aber nicht, weil uns Fr. Rupert verlassen hätte, sondern weil er an diesem Tag seine Profess auf drei Jahre in die Hände unseres Abtes Hermann-Josef Kugler abgelegt hat. Für unsere Gemeinschaft war dies ein froher Tag.
Das Jahr von Fr. Rupert war zeitlich so eng abgesteckt, dass nicht viel Zeit blieb für gemeinsame Unternehmungen im Rahmen des Noviziates. Sein Latinum, auf das er sich in nur 8 Wochen vorbereitete, diktierte ihm den Tagesrhythmus im Frühjahr, der Sommer war gekennzeichnet von seinen ersten Prüfungen in der Philosophie – alles hat er mit Bravour absolviert. Nach seiner Profess machte er sich auf den Weg nach Santiago de Compostella – fast fünf Wochen pilgerte er zu Fuß zum Hl. Jakobus und brachte viele Erfahrungen und Eindrücke mit nach Hause.
Mittlerweilen steckt er wieder fest im zweiten Jahr seines Studiums und leistet daneben noch viele wertvolle Dienste für unsere Gemeinschaft.

Das schöne und frohe Ereignis der Profess auf Zeit von Fr. Rupert wurde begleitet von den Austritten von Fr. Josef Rolland und Fr. Markus Lehner. Beide entschlossen sich nach langer Überlegung, ihre Profess auf Zeit nicht mehr zu verlängern. So haben sie Ende August unsere Gemeinschaft verlassen. Dirk Rolland arbeitet seit September als Lehrer, Tobias Lehner setzt sein Theologiestudium für die Diözese Regensburg fort. Drei Jahre haben beide in unserer Gemeinschaft gelebt und sich bei uns eingebracht, drei Jahre lang haben sie unsere Höhen und Tiefen miterlebt und auch selber Höhen und Tiefen durchlebt. Dass Mitbrüder die Gemeinschaft verlassen, ist immer wieder ein trauriges Ereignis, das jedoch zum Leben einer Klostergemeinschaft und zur freien Entscheidung jedes Einzelnen gehört.
So wünschen wir beiden alles Gute für ihren weiteren Lebensweg und danken ihnen, dass sie sich mit ihren Fähigkeiten und Talenten in unsere Gemeinschaft eingebracht haben.

 


 

Gedenken an die VerstorbenenWir gedenken unserer lieben Verstorbenen:
Herr Edgar Wolf
Vater unseres Mitbruders P. Gabriel
verstorben am 28. Januar 2006

Frau Theresia Rother
Ehemalige Mitarbeiterin in der Waschküche
verstorben am 9. März 2006

Frau Maria Zwickenpflug
Ehemalige Mitarbeiterin in der Jugendbildungsstätte
verstorben am 09. Mai 2006

Frau Miep Allmendinger
Schwester unseres Mitbruders P. Johannes
verstorben am 05. Oktober 2006

Herr Jean Vayssier aus Tilburg
Freund des Klosters
verstorben am 14. Oktober 2006

Herr Gerhard van der Heijden
Bruder unseres Mitbruders P. Roger
verstorben am 02. November 2006

Herr gib ihnen die ewige Ruhe!