JANUAR

Wer gedacht hat, dass sich durch die zur Verfügung stehenden Impfstoffe und Medikamente endlich die Corona-Lage entspannen würde, sah sich enttäuscht. Beschränkungen und Einschränkungen blieben bis nach Ostern bestehen. Erst dann gab es Lockerungen, und eine gewisse Normalität kehrte ein. Trotz der Corona-Beschränkungen war eine Einreise ins Nachbarland Tschechien möglich. Deshalb konnte auch das geplante Zirkarietreffen der böhmischen und deutschen Zirkarie vom 8. bis 10. Januar in der Abtei Strahov in Prag stattfinden. Es war zugleich der festliche Abschluss des Jubiläums "900 Jahre Prämonstratenser". In einem festlichen Gottesdienst, den Abt Albert Dölken als Zirkarievikar der deutschsprachigen Zirkarie in Strahov feierte, und einer Pontifikalvesper, der der Strahover Abt Daniel Janacek vorstand, wurde der Sarkophag mit den Reliquien des hl. Norbert feierlich wieder im Seitenaltar in der Abteikirche deponiert.

Nachdem Generalabt Jos Wouters erkrankt war, durfte Abt Hermann Josef als sein Stellvertreter sein Grußwort verlesen. Mit ihm und Prior Stefan aus Roggenburg, Prior Adrian von Speinshart und dem ehemaligen Generalabt Thomas waren vier Mitbrüder aus unserer Kanonie bei diesen Feierlichkeiten anwesend. Es war ein würdiger Abschluss des Jubiläumsjahres.

 

FEBRUAR

Kurzfristig wurde am Sonntag, 6. Februar, im Fernsehkanal ALPHA, der zum BR gehört, ein Sendeplatz für die Live-Übertragung eines Gottesdienstes frei. Der Rundfunkbeauftragte des BR wandte sich an Abt Hermann Josef und die Pfarrgemeinde Windberg mit der Bitte, diesen Gottesdienst live zu übertragen – in geringerer Besetzung, ohne Ü-Wagen und großem Equipment. Der Versuch, Live-Gottesdienste auch mit geringeren Mitteln zu übertragen, war für den Sender ein gelungener Erfolg. So können Gottesdienste im BR hoffentlich auch weiterhin in der entsprechenden Anzahl produziert werden.

Geschockt wurde die Weltöffentlichkeit am 24. Februar durch den Kriegsausbruch in der Ukraine. Der Präsident Russlands startete an diesem Tag seinen Angriffskrieg, um die Ukraine wieder in seinen Einflussbereich zu bringen. Diese Aggression hat die politische Weltordnung total verändert und prägt seither die Weltwirtschaft, unsere Gesellschaft und die politische Landschaft. Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge sind seither aus ihrer Heimat geflohen und haben auch in Deutschland eine vorübergehende Zuflucht gefunden. Auch wir haben als Klostergemeinschaft eine Familie in unserem Personalgebäude unterbringen können. Großmutter Maja, Mutter Inna und die beiden Töchter Yana und Maria, die aus der Nähe von Odessa stammen, versuchen so, diese schwierige Zeit hier zu bestehen. Ungewiss bleibt es, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren können. Hoffen wir, dass es bald zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen kommen wird.

Am 26. Februar beging unser Mitbruder P. Andreas im kleinen Kreis seinen 80. Geburtstag im Kloster Speinshart. Nach dem Gottesdienst konnten ihm die Pfarrangehörigen im Kreuzgang des Klosters in einem kleinen Empfang gratulieren. Möge er noch lange rüstig und geistig fit bleiben!

 

MÄRZ

Mit Wirkung vom 1. März endete die Geschichte des Dekanates Bogenberg-Pondorf. Mit dem neuen Dekanat Straubing-Bogen, das nun die ehemaligen Dekanate Bogenberg-Pondorf, Straubing und Geiselhöring umfasst, beginnt eine neue Ära. Ab jetzt sei das Dekanat Bogenberg-Pondorf Geschichte. Gottes Geschichte mit uns und seiner Kirche gehe aber weiter, auch im neuen Dekanat Straubing-Bogen, so sagte es P. Martin Müller in seiner Funktion als Dekan am Ende eines festlichen Gottesdienstes zum Dekanatsabschluss am Mittwoch, den 23. Februar auf dem Bogenberg. Rückblick und Ausblick mit Ermutigung sowie herzliche Dankesworte waren vorangegangen, eingebettet in die Eucharistiefeier, die große Danksagung der Kirche. Bei seiner Begrüßung erklärte Dekan P. Martin Müller, dass nun zum 1. März 2022 die schon länger angekündigte Dekanatsrefom im gesamten Bistum Regensburg erfolgt und aus 33 bestehenden Dekanaten dann 15 werden. "Dadurch wird bei uns aus den bisherigen drei Dekanaten Bogenberg-Pondorf, Straubing und Geiselhöring ein einziges Dekanat mit dem neuen Namen Straubing-Bogen, das auch ziemlich flächendeckend mit unserem Landkreis sein wird", so Dekan Müller. Bei diesem Gottesdienst versammelten sich noch einmal alle Seelsorger und Seelsorgerinnen und Mitverantwortlichen aus den Pfarrgemeinderäten, um die Zusammengehörigkeit auszudrücken und das Miteinander zu bestärken, das auch weitergehen soll.

Nachdem die letzten beiden Jahre keine gemeinsamen Exerzitien durchgeführt werden konnten, war es in diesem Jahr für alle ein schönes Gemeinschaftserlebnis, diese geistlichen Tage der Einkehr und Besinnung vom 14. bis 18. März in der Propstei St. Gerold in Vorarlberg zu verbringen. P. Martin Werlen OSB begleitete diese Tage mit seinen spirituellen, durchaus – im wahrsten Sinne des Wortes – provokativen Vorträgen und ungewöhnlichen Impulsen. Beeindruckend war u.a., von den Erfahrungen aus der therapeutischen Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Pferden zu hören. Auch die Mitbrüder konnten selber erfahren und erleben, wie sensibel die einzelnen Pferde mit ihrem Charakter sind.

Am 20. März war der Tag der PGR-Wahlen. Am Abend gratulierte Abt Hermann Josef als Pfarradministrator von Windberg allen Kandidaten und Kandidatinnen und dankte den ausscheidenden PGR-Mitgliedern. In der konstituierenden Sitzung wurde Ewald Zeitlhofer zum PGR-Sprecher gewählt, Petra Reisinger zur stellvertretenden Sprecherin, Heidi Mühlbauer zur Schriftführerin. Weitere Mitglieder sind Andrea Altmann, Simone Hartl, Gudrun Vogel, Gisela Biendl. Auf gute Zusammenarbeit zwischen Pfarrgemeinde und Kloster!

Vom 29. bis 31. März tagte das Definitorium des Ordens im Kloster Roggenburg. Nachdem es schon im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden musste, konnte es doch in Präsenz stattfinden. Schön war, dass nach gut zwei Jahren alle Definitoren persönlich anwesend sein konnten. Neben den Berichten aus den verschiedenen Häusern und juridischen Fragen, gab es auch die Möglichkeit, einen Ausflug in das ehemalige Prämonstratenserkloster Rot a.d. Rot zu machen und in das Schloss Zeil, wo die Mitbrüder den Weissenauer Codex mit den ältesten Buchmalereien aus der Lebensgeschichte des hl. Norbert bewundern konnten.

 

MAI

Nachdem nach den Osterferien noch weitere Corona-Einschränkungen gelockert wurden, konnten endlich wieder Konferenzen und Treffen in Präsenz durchgeführt werden. So traf sich die Kommission für die Spiritualität unseres Ordens vom 9. bis 11. Mai in der Abtei Averbode in Belgien, um die Konzeption eines Handbuchs oder Begleitbuchs zu den neu erarbeiteten Ordenskonstitutionen zu besprechen. Eine Woche später fand die DOK-Mitgliederversammlung vom 16. bis 18. Mai in Bonn statt, an der Abt Hermann Josef als Oberer von Windberg und Speinshart teilnahm. Zur Versammlung waren rund 115 Äbtissinnen und Äbte, General- und Provinzoberinnen und -obere, Priorinnen und Prioren der Ordensgemeinschaften in Deutschland anwesend. Der Studienteil der Tagung widmete sich ethischen Grenzfragen im caritativen Bereich: Mit der Frage nach assistiertem Suizid und der katholischen Identität setzte sich ein Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl auseinander. Der Professor für Theologische Ethik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin ist Mitglied des Deutschen Ethikrates. Seitens eines der großen caritativen Träger im Ordenskontext hat sich Dr. Albert-Peter Rethmann, Sprecher der Geschäftsführung der BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier), zu Fragen des Umgangs mit assistiertem Suizid geäußert.

Am 28. Mai konnte nach zweijähriger Bauzeit und nach jahrelangen Überlegungen die "Alte Schule" in Windberg als neues Bürgerhaus eingeweiht werden. Durch den Umbau und die Modernisierung der alten Schule entstand ein neues Dorfgemeinschaftshaus, dessen geplante Raumaufteilung die unterschiedlichen Nutzungsansprüche und der Dorfgemeinschaft bedarfsgerecht berücksichtigt. So haben in diesem Haus u.a. der Seniorenclub, der Trachtenverein, der Sportverein ein neues Zuhause gefunden. Zusätzlich wird ein Teil des Obergeschosses von einer ambulanten Krankenpflegeeinrichtung genutzt. Abt Hermann Josef und Bürgermeister Helmut Haimerl übergaben das Bürgerhaus in einer Segensfeier und einem anschließenden Tag der offenen Tür seiner Bestimmung.

 

JUNI

Am Freitag, den 3. Juni, spendete Weihbischof Josef Graf in Hunderdorf 15 Jugendlichen aus der Pfarrei Windberg die Firmuang. Zuvor hatten sie sich am 7. Mai u.a. durch einen Firmlingstag in der Jugendbildungsstätte auf dieses Fest vorbereitet. Möge der Geist Gottes sie auf ihrem Lebensweg begleiten und stärken. Dank sei an dieser Stelle der Pfarrei Hunderdorf und ihrem Pfarrer P. Martin gesagt für die Gastfreundschaft und alle Vorbereitung!

Nachdem das Fest des hl. Norbert in diesem Jahr auf den Pfingstmontag fiel, feierte die Gemeinschaft am 6. Juni in der Pfarr- und Klosterkirche mit festlichen Trompetenklängen einen feierlichen Gottesdienst. Abt Hermann Josef hob in seiner Predigt aus aktuellem Anlass die besondere Rolle des hl. Norbert als Friedensstifter hervor.

Am 29. Juni feierte der Landkreis Straubing-Bogen sein 50-jähriges Bestehen. Abt Hermann Josef und P. Martin waren als Vertreter des Klosters bzw. des Dekanates beim Festakt in Mallersdorf anwesend. Die Gäste wurden auf eine Zeitreise durch 50 Jahre Landkreis mitgenommen, eingebunden auch in eine Reise durch 50 Jahre Musikgeschichte in der musikalischen Umrahmung durch die Formation Blech Bagage der Kreismusikschule unter der Leitung von Stefan Lang. Als Schirmherr und Festredner der Jubiläumsveranstaltung fungierte der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann. Dieser betonte die Bedeutung der Landkreis- und Gebietsreform vor 50 Jahren, die sich als Erfolgsmodell für den Freistaat Bayern erwiesen hat. Immer wieder stand beim Festakt die positive wirtschaftliche Entwicklung der Region im Blickpunkt. Meilensteine wurden herausgehoben, und bei einer Podiumsdiskussion erinnerten sich auch die Altlandräte Ingo Weiß und Alfred Reisinger nicht nur an Ereignisse in ihrer Amtszeit, sondern sorgten mit Anekdoten aus der Vergangenheit auch immer wieder für Lacher im Publikum. Mit Videobotschaften überraschten Prominente aus dem Landkreis (u.a. Haindling, Luise Kinseher, Hannes Ringlstetter…) die Festgäste.
Auch die Vorstellung und Prämierung der Siegerfotos aus dem Fotowettbewerb #dabinigern, der anlässlich des Jubiläums im Frühjahr initiiert wurde, fand im feierlichen Rahmen des Festaktes statt. Sehr erfreulich war: Der 1. Preis ist das Foto "Winterwunderland" von Stefan Wintermeier aus Schwarzach, das den Blick von Oberbucha auf das Kloster Windberg und den Bogenberg zeigt.

 

JULI

Mit Wirkung vom 2. Juli wurden P. Martin und Pfarrer Martin Nissel von Bischof Rudolf Voderholzer zu stellvertretenden Dekanen (Prodekane) ernannt. Neben dem neuen Dekan Johannes Plank aus St. Elisabeth, Straubing, ist nun die Leitung des neuen Dekanates Straubing-Bogen wieder komplett. Allen dreien wünschen wir viel Kraft und Gottes Segen für diese zusätzliche Aufgabe im Dienst unseres Dekanates!

Wie in jedem Jahr versammelte sich die Gemeinschaft am 4. Juli zum jährlichen Kapiteltag, der Versammlung aller feierlichen Professen. Hauptthemen waren die Berichte der verschiedenen Verwalter und Provisoren und die Terminplanung für das kommende Jahr. Hinzu kam, dass uns vom Kapiteltag an bis zum Ende der Woche ein kleines Filmteam begleitete, das viele Aufnahmen und Interviews für unseren Imagefilm, der das Leben und die Arbeit unserer Gemeinschaft interessierten Menschen aufzeigen soll, aufnahm. Dieser Imagefilm, bewusst für das kommende Jubiläumsjahr produziert, soll Ende des Jahres auf unsere Homepage gestellt werden. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass P. Gabriel als Verantwortlicher für Berufungspastoral im Bereich der sozialen Medien stark aktiv geworden ist. Im Auftrag unserer Gemeinschaft produziert er selbst kleine Clips für Tik-Tok, die viele junge Menschen ansprechen.
Nach zwei Jahren Pause fand in diesem Jahr auf der Freitreppe vor der Kirche wieder ein Windberger Festspiel statt. Mit dem Theaterstück "Der Revisor" von Nicolai Gogol war die Windberger Theatercompagnie in diesem Jahr eine der wenigen Gruppen, die sich überhaupt an eine Freilichtaufführung heranwagten. Coronabedingt gestaltete sich die Probenarbeit auch recht schwierig. Gott sei Dank konnten alle Aufführungen stattfinden, auch wenn es die letzten 10 Minuten der Premiere am Donnerstag, den 14. Juli verregnet hat. Insgesamt waren alle Aufführungen sehr gut besucht und ein Erfolg!

Vom 25. bis 27. Juli waren Prof. Dr. Gert Melville und Dr. Mirko Breitenstein, der Leiter der Forschungsstelle für vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) aus Dresden, in unserem Haus zu Gast. Es war das erste von insgesamt drei Treffen eines Forschungsprojekts, das sich mit verschiedenen Themen unserer Ordensspiritualität und Identität befasst. In Einzel- und Gruppengesprächen unterhielten wir uns darüber, was unsere Identität als Prämonstratenser heute ausmacht. Die Ergebnisse sollen dann wissenschaftlich ausgewertet und veröffentlicht werden.

Wie im letzten Jahr wurde unserem Dekanat ein Aushilfspriester zugewiesen. Der indonesische Kapuzinerpater P. Ramses Nainggolan OFMCap sollte sich für Aushilfen zur Verfügung stellen. In dieser Zeit vom 27. Juli bis zum 26. August war er bei uns zu Gast. P. Ramses, der sich in Münster im Fach Theologie weiterqualifiziert, fühlte sich bei uns sehr wohl und genoss die ruhige Zeit und gemeinschaftlichen Tage. Am Abend vor seiner Abreise verabschiedeten wir ihn in einer gemütlichen Runde auf unserer Dachterrasse

 

AUGUST

Am Fest Mariä Himmelfahrt, den 15. August, dem Patrozinium unserer Pfarr- und Klosterkirche, konnte der neue PGR wieder nach dem festlichen Gottesdienst zu einem Stehempfang einladen. So war eine Begegnung auch nach dem Gottesdienst möglich, der von unserer Frauenschola musikalisch gestaltet wurde.

Am 18. August machte eine Gruppe der schottischen Statthalterei des Ritterordens vom Hl. Grab auf ihrer einwöchigen Reise durch Bayern auch Halt in Windberg und Hl. Kreuz. Unter dem Motto "Discovering Catholic Bavaria" waren sie vor allem in Regensburg, Passau und schließlich nach Oberammergau unterwegs. Als Mitglieder des Ritterordens vom Hl. Grab feierte Msgr. Stephen Alker zusammen mit Vertretern der Regensburger Komturei einen Gottesdienst in Hl. Kreuz, wo sie auch für die Christen im Heiligen Land beteten. Anschließend gab ihnen Abt Hermann Josef eine Führung durch die Pfarr- und Klosterkirche Windberg. Weiter ging dann die Fahrt nach Pürgl.

Einen weiteren Besuch erhielten wir am Fest des hl. Augustinus. Am Sonntag, den 28. August gestaltete die Musikkapelle Steingaden den Festgottesdienst um 10.30 Uhr. Auch wenn die Musikanten mit ihrem Vorstand Andreas Strauß coronabedingt in einer kleineren Besetzung angereist waren, so tat das ihrem Zusammenklang keinen Abbruch. Nach dem Gottesdienst gab es dann noch ein Ständchen auf der Freitreppe vor der Kirche. Und wie es für Musikanten so üblich ist, kamen sie auch nicht an unserer Dorfwirtschaft vorbei, sondern hielten auch da noch eine intensive Einkehr.



SEPTEMBER

Der Monat September war geprägt vom internationalen Prälatentreffen in Rom, das vom 19. bis 24. September alle ca. 40 Oberinnen und Obere zum gemeinsamen Austausch zusammenführte. Voraus ging ein wissenschaftliches Symposium, das schon für das vergangene Jubiläumsjahr geplant war, aber coronabedingt nicht abgehalten werden konnte. (siehe Bericht über den Gesamtorden)

 

OKTOBER

Der diesjährige Konventausflug am 3. Oktober ging nach Oberbayern zu ungewöhnlichen modernen Kirchenbauten. Erste Station war die Wallfahrtskirche der Augustiner in Maria Eich in Planegg. Dort wurden die Mitbrüder durch die Kirche und das neue Kloster geführt. Nach dem Mittagessen ging es weiter in die moderne Kirche St. Josef in Holzkirchen. Mitte März 2018 weihte der Münchner Kardinal Reinhard Marx in Holzkirchen die Neubauten der Kirche "St. Josef der Arbeiter" und der Kapelle "Zur Heiligen Familie" ein. Entworfen hat sie der Münchner Architekt Eberhard Wimmer. Die beiden neuen Gebäude ersetzen den baufällig gewordenen Sakralbau, der 1962 von Franz Ruf am gleichen Standort erbaut wurde. Die zweite moderne Kirche, die für die Mitbrüder von Interesse war, war die Kirche St. Rupert Mayer in Poing. Architekten waren Andreas Meck (1959–2019) und Axel Frühauf. Die Gestaltung der liturgischen Orte übernahmen der Kölner Bildhauer Ulrich Rückriem und sein Assistent Alfred Karner. Carola Heine schuf eine Skulptur der Mutter Gottes. Die "Sprungschanze Gottes", wie die Kirche aufgrund ihrer auffälligen Form genannt wird, ist einem Kristall nachgeahmt. Die Fassade ist mit 15.000 weißen, dreidimen-sionalen Kacheln bedeckt, die das Bauwerk in der Sonne strahlen lassen. Auf der 34 Meter hohen Spitze ist ein goldenes Kreuz mit Wetterhahn angebracht. Das Gebäude wird durch ein innen nicht sichtbares Stahlkreuz getragen. Die modernen Kirchen beeindruckten die Mitbrüder. Bei einem gemütlichen Abendessen klang der Ausflugstag aus.

Mit einem "Aufbruchsgottesdienst" am Mittwoch, den 12. Oktober wurde nicht nur das neu gebildete Dekanat Straubing-Bogen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht, sondern es wurden auch der neue Dekan, Johannes Plank, und seine beiden Prodekane, P. Martin Müller und Pfr. Martin Nissel, in ihre Ämter eingeführt.

Am 17. Oktober feierte Prior P. Stefan Kling im Kloster Roggenburg seinen 60. Geburtstag. Abt Hermann Josef überbrachte ihm im Namen der Windberger Mitbrüder die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Auf Wunsch des Geburtstagskindes fand die Feier nur im kleinen Kreis der Mitbrüder statt. Tags darauf klang der runde Geburtstag mit einem Weißwurstfrühschoppen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klosters aus.

Sehr erkenntnis- und aufschlussreich war der Workshop "Berufungspastoral" am 24. Oktober. Sr. Ruth Pucher MC, Leiterin des Bereichs Ordensentwicklung im Wiener Kardinal-König-Haus, begleitete unseren Konvent an diesem Tag. Es waren intensive Stunden bei gutem, konstruktivem Austausch. Ziele und Absichten des Tages waren: vertrauter werden mit den Lebenswelten Erwachsener, die heute Ordensleben suchen; gute Erfahrungen und Beispiele von Berufungspastoral kennenlernen und die Sichtweisen der eigenen Mitbrüder auf die Zukunft hin austauschen, vor allem die Stärken und Probleme, die Chancen und Risiken unseres Klosters zu benennen. Gerade der letzte Punkt brachte eine intensive Auseinandersetzung des Windberger Konvents nicht nur mit den eigenen Problemen, sondern auch mit den eigenen Stärken, etwa anhand der Fragen: Worüber freuen wir uns als Konvent? Wofür sind wir dankbar? Was "können" wir gut? Welche Stärken/Charismen/Qualifikationen haben einzelne Mitbrüder? Was macht uns zu Prämonstratensern? Was die teilnehmenden Mitbrüder doch etwas erstaunte, dass die auf Flipchart gesammelten positiven Aspekte klar überwogen. Das macht Mut! Bereichernd war auch der Blick auf die Generationen Y und Z, die heute bei uns anklopfen. Sr. Ruth verstand es anhand sehr konkreter Beispiele gut, die Mitbrüder dafür zu sensibilisieren, wie junge Menschen heute "ticken".
P. Gabriel wird die Erkenntnisse in seine Aufgabe als Verantwortlicher für Berufungspastoral und Social Media einfließen lassen. Er freut sich zusammen mit dem ganzen Windberger Konvent, dass wir gegenwärtig vier neue Interessenten haben! Da die Zeit für den zweiten Schritt der SPOT-Analyse (Strenghts/Problems, Opportunities/Threats), also den Blick auf die Zukunft des Konvents (Chancen und Risiken), nicht ausreichte, werden wir Sr. Ruth wohl nochmals einladen. Unser Dank gilt ihr für ihre kompetente Gestaltung und Moderation dieses Tages!

 

NOVEMBER

Am 11. November feierten die Barmherzigen Brüder ihre 400-jährige Präsenz in Bayern. Da wir als Windberger den Barmherzigen Brüdern nicht zuletzt durch Kostenz, dem ehemaligen Erholungsheim der Barmherzigen Brüder, verbunden sind, wo wir jahrelang unsere Konventexerzitien abhielten, nahm Abt Hermann Josef beim Festgottesdienst und am Festakt dieser Jubiläumsveranstaltung teil, die in Neuburg an der Donau durchgeführt wurde. Der Festgottesdienst wurde von Kardinal Reinhard Marx zelebriert, und der Festredner bei der anschließenden Festversammlung war Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Allein dies zeigte schon die Wertschätzung der Barmherzigen Brüder im Freistaat.

 

DEZEMBER

Fast wie vor Corona konnten wir am Donnerstag, den 22. Dezember unsere Hausgemeinschaftsfeier vor Weihnachten durchführen. Nach einem adventlichen Abendlob in der Kirche und einer Ansprache des Provisors P. Michael und des Klosterverwalters Herrn Thomas Schneider klang der Abend in gemütlicher Runde aus. Das war auch eine gute Gelegenheit für die Begegnung des Konventes mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem mit den neuen unter ihnen.

Am 29. Dezember lud P. Dominik zu seinem 60. Geburtstag ein. Nach einer Feier im Kreis der Mitbrüder und der Familie am Mittag in Windberg bei Potus und einem festlichen Mittagessen, waren dann alle Mitbrüder zu einem Gottesdienst mit anschließendem Stehempfang im Pfarrheim nach Mitterfels eingeladen, wo P. Dominik mit seinen Pfarrangehörigen seinen Geburtstag feierte. Möge Gottes Segen und alle guten Wünsche ihn in das neue Jahrzehnt begleiten!

Das Jahr 2022 endet mit Unsicherheit und für viele Menschen mit Zukunftsängsten. Viele Krisen bedrängen unsere Welt: Energiekrise, Wirtschaftskrise, Klimakrise. Offen bleibt, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauern wird. Dennoch wollen wir mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Der Schriftsteller Max Frisch hat das Wort geprägt: "Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack von Katastrophe nehmen."

Hoffen wir, dass uns die Krisen produktiv weiterbringen!