Zünftiger bayerischer Bierabend zu Beginn der FestlichkeitenVolkstümlich hat die Abtei Windberg am vergangenen Samstag das Festjahr aus Anlass der hundertsten Wiederkehr ihrer Wiederbesiedlung im Jahr 1923 durch Prämonstratenserchorherren aus dem niederländischen Berne eröffnet. Im gut besetzten Saal des Gasthauses "Zum Nepomuk" versammelten sich viele Bürger Windbergs und benachbarter Gemeinden, um das eigens zum Jubiläum eingebraute Festbier in gemütlicher Runde zu verkosten. Darunter Bürgermeister Helmut Haimerl, der Vorsitzende des Freundeskreises der Abtei, Altlandrat Alfred Reisinger, und das Bogener Faschingsprinzenpaar. Und er kam gut an, der in altbayerischer Art als Märzenbier von der "Hofmark Brauerei" aus Loifling gefertigte Festtrunk. Der Anstich des ersten Fasses "Windberger Klosterbier" war Abt Hermann Josef Kugler vorbehalten. Eine Aufgabe, die er unter der fachkundigen Beobachtung des Vertriebsleiters der Brauerei, Rainer Wagner, meisterte. Bei so manchen Gästen kam Wehmut auf, vermissten sie doch im Gespräch die Existenz einer Klosterbrauerei, um, wie es im Lied "'s boarische Bier" des bayerischen Volkssängers Roider Jackl heißt, ein von der originalen Braustätte hergestelltes "guads, echts, gsüffigs, gschmackigs, ewigs, boarisches Bier" zu genießen. Für den musikalischen Teil des Abends sorgten die Wolfsteiner Musikanten mit passenden Liedern und Melodien ihrer schmissigen Blasmusik. Roider Jackls Lied hatten sie extra für diesen Anlass einstudiert und gaben es nach dem Fassanstich zum Besten. Wenn schon die Brauerei nicht mehr existiert, so gab es doch als Reminiszenz an alte Brauereizeiten nachgebildete Maßkrüge aus Steingut mit dem Schriftzug "Kloster Brauerei Windberg". Die Originale aus der alten Klosterbrauerei gab es noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Der eine oder andere Windberger soll dem Vernehmen nach solch einen Originalhumpen bis heute über die Jahrzehnte hinweg bei sich daheim gerettet haben. Gut angenommen wurde der Verkaufstisch. Dort konnte man das Replikat des alten Klosterbierkruges erwerben und das in handlichen Sixpacks angebotene Festbier. Das für die Flaschen eigens gestaltete Etikett stammt wie das Jubiläumslogo und das Design der Jubiläumsfahnen im vorderen Klosterhof aus dem Atelier der Apoiger/Berliner Grafikdesignerin Karin Dittmar. Zu Beginn des gelungenen Abends gab der Gastgeber, Abt Hermann Josef Kugler, einen gerafften Rückblick zur Windberger Klosterbrautradition. Seit dem späten Mittelalter bestehend, wurde sie – wie auch das Klosterleben – durch die Säkularisation 1803 jäh unterbrochen. Die Braurechte, so der Abt weiter, wurden allerdings bis ins 20. Jahrhundert fortgeführt. Mit dem Verkauf der Klosteranlage von ihrem letzten Eigentümer Josef Hausler gingen auch sie auf die neuen Besitzer über. Die Patres aus Berne veräußerten sie jedoch, weil sie diese nicht mehr benötigten.
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Bericht: Erhard Schaffer - Diakon, Windberg |
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