Die Sehnsucht im Musikregal!
„Oh komm, oh komm, Emmanuel! Nach Dir sehnt sich Dein Israel.
In Angst und Elend liegen wir und flehn voll Sehnsucht auf zu Dir.“
Seit Jahrhunderten singen Gläubige diese Zeilen in der Adventszeit.
Wie kein anderes Lied spricht es für mich von der tiefen Sehnsucht, die uns Menschen umtreibt - einer Sehnsucht nach einem festen Grund für unser Leben, nach Richtung und Orientierung. Seit Jahrhunderten finden die Menschen in Gott eine Antwort auf diese Sehnsucht.
Wie sieht das mit uns Menschen heute aus? Spüren wir auch noch etwas von dieser Sehnsucht? Ein Blick in unsere leerer werdenden Kirchen könnte uns weiß machen, es gibt diese Sehnsucht nicht mehr! Sie ist gestillt und erfüllt! Die Menschen sind wunschlos glücklich!
Ein Blick in mein Musikregal hat mich in diesem Jahr etwas anderes gelehrt:
„An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit“, singen die „Toten Hosen“.
Die Band Silbermond sehnt sich nach „Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher schein“.
Sie sehnen sich „in dieser schnellen Zeit“ nach „irgendwas, das bleibt“.
Und Frida Gold stellt die Fragen, die sich so viele Menschen unserer Zeit stellen: „Woran können wir glauben? Wo führt das hin? Was kommt und bleibt?“
Die Sehnsucht, die die Menschen vor uns bewegt hat, ist also immer noch da! Die Fragen, die sie gestellt haben, werden immer noch gestellt! Sie sind nicht verstummt und sie werden auch nie verstummen! Wenn aber die Sehnsucht so viele unserer Mitmenschen umtreibt und bewegt, warum finden sie dann keine Antworten mehr in unseren Kirchen, in unserer Verkündigung, in unserem Glauben - so wie die vielen Menschen vor uns?
Vielleicht weil wir aufgehört haben, auf die Fragen der Menschen zu hören, auf ihre Sehnsüchte zu achten, in ihr Gesicht zu blicken! Vielleicht weil unserer Antworten nicht mehr zu den Fragen der Menschen passen! Weil wir sie mit frommen Floskeln und althergebrachten Ratschlägen abfertigen! Was nützt z. B. ein „Youcat“ mit seinen vielen hundert Antworten, wenn die Fragen dazu nicht mehr gestellt werden?
Was also tun? Wie den Glauben leben? Wie den Glauben verkünden?
Die Antwort auf alle diese Fragen liegt in Jesus Christus:
In seinem Kommen hat Gott ganz neue Wege in die Sehnsüchte der Menschen hinein beschritten! Er hat das Leben und den Alltag der Menschen geteilt, hat auf ihre Sehnsüchte, Sorgen und Nöte, ihre Freuden und Hoffnungen gehört! Er war mit den Menschen unterwegs. Er lehrt uns, den Menschen ins Gesicht zu schauen, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, auf ihre wirklichen Fragen zu hören, ihre wahren Sehnsüchte wahrzunehmen! Weihnachten wirklich zu feiern heißt, es zu leben: Immer neue Wege mit Jesus zu den Menschen zu gehen und - mit ihm - immer neue Antworten auf die Fragen unserer Mitmenschen zu suchen. (448 Wörter)
Zum Autor:
Frater Philipp J. Schmidbauer (24) ist Prämonstratenser-Chorherr der Abtei Windberg/ Niederbayern und studiert in Regensburg Katholische Theologie. Neben seinem Studium engagiert er sich in der Ministrantenpastoral der Diözesen Regensburg und Passau, sowie in den Pfarreien, die sein Kloster betreut.
"Die Heilige Woche" |
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Die Heilige Woche, die Zeit von Palmsonntag bis zum Ostertag gilt als der Höhepunkt des Kirchenjahres. Dicht und nachhaltig sind die Texte, die vom Leiden und Sterben Christi berichten. Währenddem am Gründonnerstag das große Geheimnis des letzten Abendmahls im Saal von Jerusalem auf Jesu bleibende Liebe für alle Zeiten verweist und er mit den Einsetzungsworten "Tut dies zu meinem Gedächtnis" ein fortwährendes Testament gestiftet hat, richtet der Karfreitag den Blick auf den schmählichen Verbrechertod am Kreuz. |
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Das Stundengebet der Kartage ist wesentlich mitbestimmt von Psalm 88, dem wohl dunkelsten und perspektivlosesten. Sein letztes Wort: Finsternis. | |||
Das ist die Situation auf die in diesen Tagen alles zuläuft, das ist Karsamstag. Hieß es am Abend des Gründonnerstages: "Judas ging hinaus – es war aber Nacht". Nacht - nicht nur als Zeitangabe, sondern als bleibende und beherrschende Wirklichkeit. Die Mission Christi - gescheitert? Die Abwesenheit Gottes - das letzte Wort? |
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Im hebräischen Urtext steht für Finsternis das selbe Wort wie in Genesis 1: "Die Erde war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut." Doch sie ist nicht das Letztgültige, da es heißt, Gottes Geist schwebte über den Wassern. Auch im tiefsten Dunkel, dem Chaos (hebr.: Tohuwabohu), ist nichts ohne Gott. Hier, in der Finsternis, nimmt Gottes Schöpfungswirken ihren Anfang, indem er sprach: "Es werde Licht." | |||
Karsamstag steht also genau an dem Punkt, an dem die Schöpfung stand, ehe Gott das Licht rief. Es ist finster wie im Urzustand. In diese Dunkelheit hinein wird wiederum der Ruf ertönen: "Lumen Christi" – "Es werde Licht". Das Kommen dieses Lichtes kündigt sich im Psalm schon an, wenn auch noch in der Nacht: "Früh am Morgen tritt mein Gebet vor dich hin." - Ich hoffe auf diesen Morgen, auf Sein Licht hinein auch in meine ganz persönlichen Finsternisse. |
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"Du hast uns auf dich hin geschaffen
* 14.06.1928 + 03.02.2013 |
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Am frühen Morgen des Hochfestes unseres Kirchen- und Pfarrpatrons, des Hl. Blasius, hat der Herr über Leben und Tod unseren lieben Mitbruder Pater Roger Alfons van der Heijden im 85. Lebensjahr zu sich in den ewigen Frieden heimgerufen.
>> RIP P. Roger Alfons van der Heijden OPraem
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Trauerfeier | Beisetzung
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Erinngerungen an P. Roger
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"Gott ist die Liebe,
* 10.09.1956 + 15.04.2017 |
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Gott, der die Liebe ist und uns Menschen in seiner Liebe geschaffen und gewollt hat, hat am Karsamstag, den 15. April 2017 unseren Mitbruder P. Anselm Stephanus Scholz zu sich in seine ewige Wohnung aufgenommen.
P. Anselm wurde am 10. September 1956 in Berlin geboren und auf den Namen Stephanus getauft. Er besuchte das Canisius-Kolleg in Berlin und schloss es 1976 mit dem Abitur ab. Danach studierte er als Priesteramtskandidat für das Erzbistum Berlin Theologie an der Theologischen Fakultät in Paderborn. Am 18. September 1983 wurde er in der Abtei Windberg eingekleidet und erhielt als Ordensnamen den Namen eines bekannten Prämonstratenserbischofs und –theologen aus dem 12. Jahrhundert, Anselm von Havelberg. Ein Jahr später, am 15. September 1984, legte er die zeitliche Profess ab und war als Pastoralpraktikant in der Seelsorge und im Religionsunterricht in der Pfarrei St. Nikolaus in Hunderdorf tätig. Am 12. September 1987 band er sich auf Lebenszeit an unsere Gemeinschaft und wurde am 12. Dezember von Weihbischof Vinzenz Guggenberger zum Diakon geweiht. Sein Diakonatsjahr absolvierte er in der Pfarrei Stamsried. Die Priesterweihe empfing er zusammen mit unserem Mitbruder P. Stefan Kling am 4. Juni 1988 in der Pfarr- und Klosterkirche Windberg ebenfalls aus den Händen von Weihbischof Vinzenz Guggenberger. Nach seiner Priesterweihe war er u.a. zeitweise als Religionslehrer in Hunderdorf und an der Realschule in Bogen tätig. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1993 wurde er zum Schuldekan des Dekanates Bogenberg ernannt, bis er sich durch seine Krankheit ab 1997 für längere Zeit in psychiatrische Behandlung begeben musste. Nach seiner gesundheitlichen Stabilisierung wurde er im September 1998 in das Uni-Klinikum Regensburg als Pfarrvikar entsandt zur Seelsorge an kranken Menschen. Da er selber immer wieder - bedingt durch seine Adipositas und seine depressive Krankheit - belastet war, musste er seine seelsorgliche Tätigkeit ein Jahr später wieder aufgeben und übernahm vom Kloster aus Seelsorgsaushilfen. Mit Wirkung vom 1. September 2001 wurde er dann als Pfarrvikar für die Pfarreien Neukirchen und Perasdorf bestellt zur Unterstützung des Pfarrers. Mit P. Simeon als Pfarradministrator arbeitete er ab 1. September 2008 zusätzlich in der Pfarrei St. Englmar, nachdem Perasdorf in die Seelsorgsverantwortung des Pfarrers von Schwarzach übergegangen war. Bedingt durch die Folgen seiner jahrelangen starken Adipositas, zog er sich im Mai 2016 eine Blutvergiftung zu, die ihn für fast zwei Monate in ein künstliches Koma brachten. Als er sich im Sommer letzten Jahres wieder etwas erholte, waren die Anzeichen für eine Genesung durchaus hoffnungsvoll. Doch alle Versuche, wieder auf die Beine zu kommen, schlugen fehl. Letztlich fehlte ihm der nötige Wille und die gesundheitliche Kraft dazu. Nach einem längeren Aufenthalt in mehreren Kliniken und im Alten- und Pflegeheim Elisabethinum in Regensburg war er die letzten Wochen im Krankenhaus St. Josef in Regenburg und zuletzt auf der Palliativstation des St. Elisabeth-Krankenhauses in Straubing, wo er am 15. April 2017 gestorben ist. Den Menschen und den Mitbrüdern wird P. Anselm in Erinnerung bleiben als "Eisenbahner". Er hatte viele Freunde und Bekannte bei der Bahn und kannte viele Eisenbahnloks mit Fahrgestellnummer und so manche Dampflok am Pfeifton. Er selbst wollte nach dem Abitur ursprünglich zur Eisenbahn. Damals aber – so sagte er es bei einem Festvortrag am 21. April 1996 zu "100 Jahre Eisenbahnstrecke Straubing-Bogen" – gab es bei der Bundesbahn einen Einstellungsstopp. Und so wurde die Eisenbahn sein Hobby und ist es bis zum Ende geblieben. Neben der Eisenbahn galt seine große Liebe dem Zisterzienserorden, in dessen Klöstern er regelmäßig seinen Urlaub verbrachte, und der Musik. Er war ein begeisterter Hörer der Blas- und Orgelmusik. Mit seiner Gesangsstimme hat er nicht nur das Chorgebet der Klostergemeinschaft, sondern auch die Kirchenchöre in Perasdorf und Neukirchen verstärkt. Als Klostergemeinschaft sagen wir unserem Mitbruder Danke für seine Treue, sein Mühen, für all seinen seelsorglichen Einsatz, den er im Rahmen seiner Möglichkeiten erfüllt hat. Ganz herzlichen Dank allen, die unserem Mitbruder in diesem letzten Jahr medizinisch und pflegerisch in den verschiedenen Krankenhäusern und Einrichtungen beigestanden und geholfen haben! Besonderer Dank gilt unserem Mitbruder P. Gabriel, der auf Wunsch von P. Anselm sein Betreuer in dieser letzten schweren Phase seines Lebens war, und der diese Aufgabe mit viel Einsatz und Engagement übernommen hat! Wir empfehlen unseren verstorbenen Mitbruder der barmherzigen Liebe Gottes in der Aussegnung und dem anschließenden Totengebet am Montag, den 24. April 2017, um 18.00 Uhr in Neukirchen und im Requiem am Dienstag, den 25. April 2017, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Neukirchen und der anschließenden Beerdigung auf dem Friedhof in Windberg. Möge der auferstandene Herr unserem Mitbruder seinen Frieden schenken!
>> Nachruf P. Anselm Stephanus Schulz OPraem
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